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Vogelgrippe: "Constanze" läuft auf Hochtouren

Bregenz/Friedrichshafen - Acht Monate nach dem Projektstart kann das Forschungsprojekt "Constanze" erste Resultate vorweisen: So wurden über hundert Wasservögel auf Vogelgrippe untersucht.

8000 Ringfunde von Tafelenten sind ausgewertet, Labortests für Wildvögel optimiert, mehrere Enten mit Sattelitensendern ausgestattet, mathematische Modelle für die Ausbreitung der Vogelgrippe entwickelt worden – und noch einiges mehr ist geschehen. Die Resultate wurden an der 1. wissenschaftlichen Konferenz von “Constanze” am 18./19. Juni 2007 in Friedrichshafen präsentiert.

Ebenso wichtig in der Thematik der Vogelgrippe sei der Aufbau eines Forschungsnetzwerkes im gesamten deutschsprachigen Raum, sagte der Projektleiter Christian Griot. Dieses Netzwerk wurde an der Tagung mittels einer gemeinsamen Erklärung um das Projekt “Wildvögel und Vogelgrippe” von Baden-Württemberg erweitert.

“Constanze” ist auf breiter Front gestartet. In Radolfzell, Bregenz und Romanshorn wurden Anlagen mit so genannten Wächterenten und in Kreuzlingen und Radolfzell Fangreusen aufgebaut. Zudem wurden rund um den Bodensee etwa 80 Schwäne eingefangen und auf Vogelgrippe untersucht. Am Schweizerischen Tropeninstitut in Basel haben Forschende erste mathematische Modelle zur Ausbreitung der Vogelgrippe entwickelt und nun eine Umfrage bei Geflügelhaltenden gestartet. Weitere Arbeiten sind bereits geplant, etwa verschiedene Infektionsstudien im Labor.

Das Projekt läuft – wie geplant – auf Hochtouren. Einzig mit den Fangreusen konnten die Forschenden weniger Wasservögel untersuchen als erwartet, was vor allem mit dem warmen Winter zusammenhängt. Die Resultate der Überwachung sind jedoch erfreulich: Es wurde kein Vogel mit einem hochansteckenden Vogelgrippe-Virus, etwa H5N1, entdeckt.

Ziel von Constanze bleibt es, Grundlagen zu schaffen, um das Geflügel künftig besser und gezielter vor einer Einschleppung der Vogelgrippe zu schützen. Das Projekt vereinigt Forschungsinstitutionen und Behörden im deutschsprachigen Raum: Das Friedrich-Loeffler-Institut, die Vogelwarte Radolfzell am Max-Planck-Institut für Ornithologie, die Österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES), das Institut für Viruskrankheiten und Immunprophylaxe (IVI), das Schweizerische Tropeninstitut und die Schweizerische Vogelwarte Sempach. Geleitet wird das Forschungsprojekt vom Bundesamt für Veterinärwesen, Schweiz. Constanze wird rund zwei Millionen Euro kosten und läuft bis 2009. Zusammen mit dem Projekt “Wildvögel und Vogelgrippe” ist die Bodenseeregion nun ein Brennpunkt der Vogelgrippe-Forschung.

Weitere Informationen zu Constanze auf www.projekt-constanze.info und zum Programm “Wildvögel und Vogelgrippe” auf www.wuv.de. Für Anfragen: Norbert Greber, Veterinäramt Bregenz, Telefon 05574/511-25212

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