Hugo Rogginer (VP), Anton Weber (Harder Liste), Martin Kloser (SPÖ), Heidrun Prettenthaler (FPÖ) und Günter Wallner (Grüne). Im Rahmen des VN-Stammtisches im Harder Seezentrum gaben diese Kandidaten am Podium unisono hohe Wahlziele aus (siehe Umfrage).
Lob und Kritik
Er selbst stehe für Konsensfähigkeit und Kontinuität in der Gemeindepolitik, eröffnete Gemeindechef Rogginer die Debatte. Wer am 10. April ÖVP wählt, wählt auch eine solide Finanzpolitik, warb der Bürgermeister um Stimmen. Zudem verstehe er sich nicht als Solist, sondern als Spieler in einem starken Team: Ich bin ein Mann der Toleranz. Am 10. April will Rogginer seine Stimmen aus der Bürgermeister-Direktwahl im Jahr 2000 verteidigen: Wenngleich eines gilt: Allen Leuten Recht getan, ist eine Kunst, die niemand kann.
Die vereinte Polit-Konkurrenz am Podium meldete prompt Kritik am Bürgermeister an. In der Harder Politik, sagte Jurist Weber, werden falsche Prioritäten gesetzt. So werde beispielsweise das in der Bevölkerung ohenhin beliebte Seeufer neu gestaltet: Auf Kosten der so dringend notwendigen Ortszentrums-Gestaltung. Das ist eine Todsünde; Wertigkeiten werden da einfach auf den Kopf gestellt. SPÖ-Kandidat Kloser dagegen fordert an der Spitze der Harder Gemeindepolitik künftig mehr Einfühlungsvermögen und Professionalität ein. Es könne nicht länger angehen, dass auf Wünsche der Bevölkerung keine Rücksicht genommen werde, sagte Kloser: Es braucht nicht immer nur Groß-Projekte. Politiker sollten auch die kleinen Anliegen der Menschen ernst nehmen.
“Das bessere Gespür”
Eine Ansicht, die auch FPÖ-Kandidatin Prettenthaler vertritt. Für sie eine prinzipielle Frage: Die FPÖ setzt deswegen auf Frauenpower. Denn Frauen haben ganz einfach das bessere Gespür für die Politik. Ihre Vision: Ein Haus der Generationen für Hard ähnlich dem Sozialzentrum Mariahilf in Bregenz.
Die Grünen treten mit ihrem Spitzenkandidaten Wallner erstmals an. Wallner will vor allem Umweltthemen verfolgen, sparte aber auch nicht mit Kritik am Bestehenden: Bei der Sporthalle gab es Kostenüberschreitungen von 20 Prozent: 1,4 Millionen Euro. Solche Kostenüberschreitungen dürfen nicht wieder vorkommen.
Verkehr, ein Dauerbrenner
Die fünf Politiker am Podium hatten sich am Dienstagabend im Seezentrum kritischen Fragen der Bürger zu stellen. Er selbst wohne an der Alten Straße unmittelbar neben der Betonstraße meldete sich Harald Feldkircher zu Wort und kritisierte Grünen-Kandidat Günter Wallner, der sich gegen die S 18 ausgeprochen hatte: Sie werben um unsere Stimmen, wollen uns aber nicht helfen. Der Grüne widersprach. Die S 18 könne keine Entlastung bringen, da der Großteil des Verkehrs in Hard hausgemacht sei. Feldkircher konterte wiederum: Kommen Sie auf meine Terrasse. Da können Sie zählen. Und Sie werden feststellen, dass der größte Teil der Pkws aus Deutschland kommt.
Umdenken gefordert
Anton Weber schaltete sich ein. Nur in Vorarlberg werde der Straßenbau verteufelt, in Deutschland baue man dagegen Entlastungsstraßen: Denn das Wichtigste muss das Wohl der Menschen sein. Zudem sei die Wirtschaft auch auf Mobilität aufgebaut: Wir können nicht immer eine Reduktion an Straßen fordern und uns gleichzeitig ein Wachstum der Wirtschaft erwarten. Auch Martin Kloser (SP) meldete prinzipielle Kritik an: Die S 18 wurde über Jahrzehnte hinweg als das Allheilmittel gepriesen. Kippe der EuGH nun die verordnete Trasse, stehe das Land vor folgendem Problem: Die Verantwortlichen haben keine Variante ausgearbeitet. Heidrun Prettenthaler (FP) mahnte ein generelles Umdenken ein: Jeder hat ein Auto. Und jeder fährt, weil man einfach zu bequem ist, einmal zu Fuß zu gehen. Bürgermeister Hugo Rogginer kündigte ein Verkehrsleitsystem für die Gemeinde an: Zudem wurde für die Hofsteigstraße bereits eine Tonnagen-Beschränkung erlassen.
Was ist Ihr konkretes Wahlziel?
ÖVP Hard will wieder die Absolute
SPLITTER
“Wir haben eine gute Mannschaft und wir würden uns gerne wieder mit der Mehrheit begnügen.” Bgm. Hugo Rogginer, ÖVP
“Es gibt den typischen Nudelverkehr, weil viele Deutsche am Wochenende in die Schweiz fahren. Da muss eine Lösung her. Die S 18 ist kein Allheilmittel, aber was mich stört, ist, dass man sich noch keine Gedanken über Alternativen gemacht hat, falls sie nicht kommt.” Dr. Martin Kloser, SPÖ
“Verschönerung des Seeufers usw., das hört man sich ja alles gerne an. Aber wo mir Angst wird, wie verdienen wir zukünftig in Hard unser Geld? Was wird für die Betriebe getan?” Alfred Schoch
“Ich wohne in der Alten Straße, wo die Verkehrsbelastung wirklich unerträglich ist. Was wird für die Entlastung der Anrainer getan?” Harald Feldkircher
“Was mir an Themen fehlt, ist z.B. der Tourismus. Wir reden immer von Hard am Bodensee und tun nichts dafür. Wir haben ein Bettenangebot, das von der Qualität her ungefähr dem Seezentrum als Gemeindesaal entspricht. Soll auch in diese Richtung etwas geschehen?” Hans Majer
“Was passiert mit dem Thalerareal? Soll es ein Bootslager bleiben?” Peter King
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