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VN-Interview: mit Wolfgang Jäger Dirigent der Bürgermusik Hohenems.

Die Bürgermusik mit Dirigent Wolfgang Jäger gilt als Aushängeschild der Stadt Hohenems.
Die Bürgermusik mit Dirigent Wolfgang Jäger gilt als Aushängeschild der Stadt Hohenems. ©BET/Verein
"Musik soll auch Freude vermitteln"
Zur Person: Wolfgang Jäger Dirigent der Bürgermusik Hohenems

Dornbirn. Seine bescheidene Natürlichkeit wirkt wie die andere Seite einer Persönlichkeit, die schwierigste musikalische und technische Sachverhalte auf den Punkt bringt. Das von Ihm dirigierte Jubiläumskonzert der Bürgermusik Hohenems bestand aus einer ungewöhnlichen, aber faszinierenden Auswahl an Melodien mit vielfältiger Thematik. Nach dem Konzert ergab sich die Möglichkeit zu einem Interview mit dem einfallsreichen Dirigenten Wolfgang Jäger.

Sie sind dafür bekannt, dass Sie sowohl bei Festauftritten als auch auf dem Konzertpodium zu Hause sind. Ist es besonders schwierig, diese beiden Dinge miteinander zu kombinieren?


Wolfgang Jäger:
Nein. Ich glaube Musik zu dirigieren, soll auch bedeuten, Musik zu leben. Egal welch ein Repertoire. Nur wenn Musik lebt, kann das Publikum etwas damit anfangen und sich dafür begeistern.

Beim Jubiläumskonzert – zum 190 jährigen Bestehen des Vereins – stand auch die äußerst anspruchsvolle “Alvamar Ouvertüre” auf dem Programm. Wie stehen Sie zu diesem herausfordernden Werk?

Wolfgang Jäger: Bei meiner Ausbildung zur Blasmusikleitung (1999) hatte ich die Möglichkeit, beim Musikverein Lochau Proben mitzuerleben und zu dirigieren. Sie hatten die “Alvamar Ouvertüre” auf dem Programm. Ehrlich gesagt, hatte ich damals nicht den Durchblick und wusste das Werk nicht zu schätzen. Als wir das Jahr 2011 zum Jubiläumsjahr gekürt hatten, stöberte ich in meinem privaten Archiv und stieß auf die Ouvertüre. Als mir nach dem Durchschauen des Musikstücks klar wurde, dass dies eine besondere Herausforderung darstellt, habe ich mich für diese entschlossen. Die technische Herausforderung konnte ich anfangs mit langsamerem Tempo ausgleichen. Zu Beginn des Stücks hat die Melodie eine geradlinige Bewegung. Am Ende verstrickt sich das Musikstück in vielen Gegenmelodien.

Wie war die Atmosphäre während den Proben zum Jubiläumskonzert?


Wolfgang Jäger:
Sehr misstraurisch, da es technisch sehr schwer war. Aber der Probenbesuch von über 80% (trotz Schichtarbeiter, Studenten, Krankheiten) spricht für sich. Als das technische Spiel gut war, konnte ich am Tempo arbeiten.

Was ist Ihnen bei den Kompositionen wichtig?

Wolfgang Jäger: Sie müssen gehörfällig, gut gesetzt oder bekannt sein.

Gibt es Komponisten die Sie mit Vorliebe dirigieren?

Wolfgang Jäger: Nein. Jeder Komponist oder Arrangeur kann ein gutes Musikstück haben.

Das Spiel der Musiker zu koordinieren gehört vermutlich zu den faszinierendsten Aspekten Ihrer Tätigkeit. Wie arbeiten Sie mit den Musikern im Team zusammen?

Wolfgang Jäger: Die Kunst ist es, die Musikerinnen und Musiker zu begeistern. Dies geschieht mit humoristischen und bildlich dargestellten Situationen. Mehrmals muss man auch speziell den Jungen die Angst nehmen und diverse Gespräche führen.

Was würden Sie als das Zentrum Ihres Repertoires bezeichnen?

Wolfgang Jäger: Das sind Lieder die jeder kennt oder schon einmal gehört hat. Unterhaltung pur. Mit diversen Showeinlagen.

Fühlen Sie sich in einer bestimmten Musikrichtung beheimatet?

Wolfgang Jäger: Tja, das muss aber nicht unbedingt Blasmusik sein.

Was ist Ihr wichtigstes Ziel als Dirigent?

Wolfgang Jäger: Wenn Musikerinnen, Musiker und das Publikum erleben, dass Blasmusik viel mehr ist, als beispielsweise nur das traditionelle Repertoire. Und das jeder für den Verein das Bestmögliche gibt, im Klangkörper zurecht kommt und sich wohlfühlt.

Herr Jäger vielen Dank für das Gespräch und weiterhin alles Gute.

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