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VN-Bürgerforum: Emser Frauenquote

Hohenems. Zum Thema "Hohenemser Frauenquote" wurden im Bürgerforum mehrere Beiträge veröffentlicht.

Liebes
Bürgerforum!

Als ich am ersten April auf hohenems.at reinschaute, stieß ich auf einen Bericht über die neuen Stadträte in Hohenems: sieben Männer
und eine Dame. Mehrmals habe ich nachgeschaut, und hoffte, das Ganze würde sich als Aprilscherz entpuppen. Doch weit gefehlt.

Rund neunzig Jahre nachdem den österreichischen Frauen das Wahlrecht zugestanden wurde, scheinen sie in der aktuellen Politik immer noch „Exotinnen“ zu sein. Hohenems ist ein typisches Beispiel dafür. Beim Verlust von zwei Stadträten (ÖVP) treten nicht die Männer zurück, sondern die Frauen kommen natürlich zum Handkuss.

Der Bürgermeister und sein Stellvertreter sind, wie könnte es anders sein, auch Männer. Die Politik ist männlich und in diesem Männerverein scheinen Frauen nur eine marginale Rolle zu spielen. In Zeiten, in denen der Feminismus und die Forderung nach Gleichberechtigung oftmals als nicht mehr notwendig abgetan werden, zeigt das Beispiel der Politik eindrücklich, dass die konservativen
gesellschaftlichen Rahmenbedingungen für Frauen immer noch so gestaltet sind, dass sie nicht die Möglichkeit haben, sich in die Politik und damit in die Gestaltung der Gesellschaft einzubringen. Denn natürlich gibt es genug intelligente Frauen! Nur, neben Beruf, Kinderbetreuung und Haushalt bleibt nicht mehr viel Zeit für ein zusätzliches Engagement. Die skandinavischen Länder und Frankreich machen es vor: Kinderkrippen, ganztägige Kindergärten und Schulen zur Entlastung der berufstätigen Eltern und zur Förderung der Gleichberechtigung im öffentlichen wie privaten Bereich. Schließlich sollten in einer modernen Demokratie alle Bevölkerungsgruppen anteilsmäßig repräsentiert sein. Wie sagt Alice Schwarzer so schön: „Die Hälfte der Welt für uns“. 

MfG

Nadja
Unterkofler


Aufhören mit so einem Blödsinn, Fähige Personen sind gefragt – und nicht ob Frau oder Mann. Am besten sollten eben die Wahlergebnisse beachtet werden. Also bitte aufhören mit solchen wirklich nicht passenden Äusserungen. Bitte nicht nochmals neue Probleme schaffen – wir wollen im Moment die alten Problematiken bewältigen.

mit freundlichem Gruss
K. Gaber


Sehr geehrte Frau Unterkofler,

es ist sehr erfreulich, dass sie sich als junge Frau auf die SPÖ-Liste für die Gemeindewahlen nominieren ließen und ich gratuliere ihnen zur Wahl in die Stadtvertretung. Es ist richtig und schade, dass von den nun nominierten Stadträten leider nur eine Frau dabei ist. Wir waren 50% Frauen bei der ÖVP im letzten Stadtrat und wir haben uns übrigens nie als „Exotinnen“ gefühlt. Dass wir, Monika Reis und ich nicht mehr für die Wahl zur Verfügung stehen, hat jedoch nichts mit unserem Frausein zu tun. Monika Reis wird weiterhin politisch aktiv sein, wie sie sicher wissen, vertritt sie die Hohenemser ÖVP als Landtagsabgeordnete.  Ich habe mich 10 Jahre lang sehr intensiv politisch in Hohenems engagiert, als Stadtvertreterin und dann als Stadträtin. Schließlich habe ich mich jedoch schon vor der Wahl entschlossen, wieder die ganze Aufmerksamkeit meiner beruflichen Tätigkeit zu widmen.  Eine Entscheidung, die Frauen wie auch Männern gleichermaßen zusteht, das sehen sie doch sicher auch so!
 
Die Frauenquote war also bei der ÖVP so hoch wie in keiner anderen Partei. Dies gilt auch jetzt noch wenigstens im Stadtrat. Die einzige Frau im Stadtrat ist aus den Reihen der ÖVP.

Wenn sie aber die ÖVP ins Visier nehmen, sollten sie fairerweise auch die anderen  Parteien betrachten und dann zugeben, dass die ÖVP neben der SPÖ jene Partei mit der höchsten Frauenquote ist. 

So sieht die Frauenquote der Parteien übrigens im Detail aus: 

      STV     STR

ÖVP   36%     25%

FPÖ    0%      0%

BÜB    0%      0%

EMS   33%      0%

SPÖ   66%      –

Ich wünsche ihnen für ihre politische Tätigkeit viel Freude, Offenheit und eine positive Einstellung allen Frauen und Männern gegenüber, mit denen sie sicherlich sehr gut zusammenarbeiten werden.

Mit freundlichen Grüßen

Anna Schinnerl


Liebe Anna Schinnerl,
vielen Dank für Ihre Antwort. Die genannten Zahlen bestätigen meinen Verdacht, dass es bestimmte Parteien (FPÖ und BÜB) nicht so genau mit dem Frauenanteil nehmen. Solange nicht die Hälfte der Stadtvertreter Frauen sind, ist es angebracht, weiterhin für die  Gleichberechtigung zu kämpfen.

Mit freundlichen Grüßen

Nadja Unterkofler


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