AA

VN-Bürgerforum: "Artikel in Le Monde"

Hohenems. Lothar Hämmerle hat in der franz. Tageszeitung "Le Monde" einen Artikel mit dem Titel "Das Österr. Vorarlberg will kein kleines Istanbul werden" gefunden. Dazu gibt es zahlreiche Forumseinträge:
Liebe Forumsteilnehmer,
durch Zufall stieß ich auf diesen Artikel in der großen Franz. Tageszeitung „Le Monde“  vom 20. März. Meine Französischkenntnisse als Selbstlerner reichen leider nicht aus, um ihn korrekt zu übersetzen.  Es handelt sich aus meiner Sicht um einen ausgesprochenen Hetzartikel, welcher alle FPÖ Wähler bei unseren Lokalwahlen in eine Linie der Fremdenhasser und Judenverfolger stellt. Sein Ursprung könnte meiner Meinung nach nur im Umfeld des jüngsten Besuchs des Franz. Botschafters im Jüdischen Museum in Hohenems liegen. Wie franz. Leser dieses Artikels über Vorarlberg bzw. Hohenems denken kann sich jeder selber  vorstellen.  Vielleicht kennen Sie jemanden, der sich die Mühe macht, diesen Artikel korrekt zu übersetzen und ins Forum zu stellen. Seine ins deutsche übertragene – eher harmlos erscheinende Überschrift: Das Österr. Vorarlberg will kein kleines Istanbul werden. 

http://www.lemonde.fr/europe/article/2010/03/20/le-land-autrichien-du-vorarl
berg-ne-veut-pas-devenir-un-petit-istanbul_1321901_3214.html#ens_id=1320532
Lothar Hämmerle

Andrea Fritz vom Amt der Stadt Hohenems:
Guten Tag,

Nur so viel: der israelische und der US-Botschafter waren Gast im jüdischen Museum. Der französische Botschafter war nicht hier.


Guten Tag,

meines Wissens war der US-Botschafter im Museum, nicht der Französische. Außerdem war der Besuch am 22. März, also 2 Tage nach dem Erscheinen des Artikels. Wie lächerlich es ist, eine Verbindung zwischen einem Artikel in einer  französischen Tageszeitung und dem Jüdischen Museum Hohenems herzustellen, muss wohl nicht kommentiert werden.

Einen sonnigen Tag,
Michael Prock


Tut mir leid – ich habe wahrscheinlich wegen Le Monde an den Franz. Botschafter gedacht!
L.Hämmerle

Sehr geehrter Herr Mag. Hämmerle!

Danke für Ihren Hinweis.
Ich habe den Artikel nun auch gelesen.

Als “Hetzartikel” würde ich ihn allerdings nicht bezeichnen.
Er gibt aber jedenfalls eindeutig wieder, wie unsere Region – und etwa auch Hohenems – aufgrund der unreflektierten Aussagen von FPÖ-Spitzenkandidaten (Horst Obwegeser wird ja öfters direkt zitiert, Dieter Egger’s “Exiljuden”-Sager wird auch thematisiert) im Ausland gesehen wird.

Wir reden hier übrigens über einen Artikel in der nach dem “Le Figaro” wichtigsten Tageszeitung Frankreichs. “Le Monde” ist die am meisten außerhalb Frankreichs verkaufte französischsprachige Tageszeitung und damit die weltweit bedeutendste.

Es ist sehr schade, dass es überhaupt so weit gekommen ist, dass die internationale Presse negative Dinge aus bzw. über Hohenems zu berichten hat. Als etwa Dieter Egger seinen “Exiljuden”-Sager von sich gab, weilte ich gerade in China und wurde daraufhin dort von Intellektuellen sogar auf dieses Geschehnis und die Entwicklungen in meiner Heimat angesprochen. Wem wir das alles zu verdanken haben, dürfte wohl jedem klar sein.
Ich hoffe, dass sich der betreffende Personenkreis schämt.

Übrigens: auch wenn das dem einen oder anderen FPÖ-Anhänger grad so in den Kram passen würde, um damit eine griffige Erklärung für den Artikel parat zu haben: es war nicht – wie von Herrn Mag. Hämmerle angegeben – der Botschafter Frankreichs zu Besuch im Jüdischen Museum Hohenems, sondern der der Vereinigten Staaten.

Einen schönen Tag wünscht Ihnen allen

Markus Hämmerle


Sehr geehrter Herr Markus Hämmerle,
das mit dem Botschafter habe ich natürlich verwechselt – Frau Fritz teilte mir dies auch sofort mit. Ich habe auch “könnte” und “Umfeld” geschrieben. Aber wenn sie ihn gelesen haben werden sie mir recht geben, dass er aus dieser Zeit stammt und doch recht viele Helferlein hier die genauen Daten zugeliefert haben. Die Hetze besteht meiner Meinung nach im Gesamtartikel, der den Bogen vom übermalten Nazizeichen am Schlossberg, von den verschwundenen jüdischen Firmen (Vertreibung!!!?) über angedeutete Verwandtschaft mit  Blocher und den Liechtensteiner Vorfällen mit Extremisten herstellt. Und dann noch die nette Zusatzbemerkung über den jüdischen Friedhof!

Damit kann man doch herrlich auf Herrn Obwegeser herumhacken, der es gewagt hat vom jüdischen Museum einen Sparwillen einzufordern. Das ist angesichts der Hohenemser Finanzlage natürlich eine Todsünde, welche ihm die besondere Aufmerksamkeit bestimmter Kreise für alle Zeiten gesichert hat.

Übrigens die von  Herrn Dincer genannten  Prozentsätzen sollten schon nachdenklich machen – besonders, wenn man die mangelnde
Integrationswilligkeit und Entstehung einer Parallelgesellschaft betrachtet.

Beste Grüße

Lothar Hämmerle


Hallo Herr Mag. Hämmerle!

Sie sind mir keine Rechenschaft schuldig. Aber vielleicht nehmen Sie das Ganze zum Anlass, das nächste Mal einfach ein wenig genauer zu recherchieren. ;-)

Gut recherchiert wurde jedenfalls für den zur Diskussion stehenden Artikel. Aber auch hier meine Empfehlung: “Stick to the facts!”
“Hetze” im eigentlichen Sinn des Wortes kann ich bei diesem Artikel keine erkennen.

Und es wird auch nicht auf dem “patron d’une entreprise d’électricité” herumgehackt. Wo denn!? Er wird zitiert. Nicht mehr, nicht weniger. Was daran falsch sein soll, müssen Sie mir erst erklären.
Viel mehr sollte es Sie jedenfalls beschäftigen, dass Hohenems wegen dem Herrn Obwegeser und seinem besten Freund nun offensichtlich von der internationalen Presse als “xenophobes Nest” angesehen wird. Mich ärgert das jedenfalls sehr. Der durch die im Artikel zitierten Aussagen der betreffenden Proponenten entstandene Image-Schaden unserer Stadt ist unermesslich.

Denken Sie darüber nach!

Freundliche Grüße,
Markus Hämmerle


Der Artikel, in dem über Hohenems und die Region berichtet wird, als ob es die fremdenfeindliche Gegend schlechthin wäre, stammt von Frau Joelle Stolz.  Er ist Teil einer Serie über die “extreme Rechte” in Europa. Und da stößt sie zufällig (?)auf Horst Obwegeser, den Obmann der Hohenemser Freiheitlichen. Und wirft ihm vor, daß er nicht will, daß Hohenems zu einem kleinen Istanbul wird, daß er – es sei beklemmend und angstmachend – verlangt, daß Eltern dafür zu sorgen haben, daß ihre Kinder die deutsche Sprache erlernen. Wundert es Sie, daß natürlich nicht darüber berichtet wird, daß die Freiheitliche Fraktion in der Stadtvertretung die zusätzliche Sprachförderung in den Kindergärten durchgesetzt hat, im Integrationsausschuß und beim Projekt “Zusammen leben in Hohenems” konstruktiv und engagiert mitgewirkt hat? Mich wundert es nicht. Frau Stolz hat ja sicher nicht selbst recherchiert sondern jemand hat sie mit diesen Informationen versorgt. Und wer das getan hat, trägt die Verantwortung dafür, daß solche unhaltbaren Berichte zum Schaden unserer Stadt um die Welt gehen.

Schöne Grüße

Werner Drexel

PS.: Der amerikanische Botschafter war am 17.3.2010 in Hohenems, der Artikel erschien am 21.3.2010. Weiß jemand, ob Frau Stolz am 17.3. auch in Hohenems war?


Lieber Werner Drexel,
Du bist also der Meinung die Frau Stolz habe sicherlich nicht selbst in Hohenems recherchiert und irgend jemand habe die Journalistin mit diesen bösen Informationen versorgt. Und du meinst weiterhin, dass die Person, die Frau Stolz mit diesen Informationen versorgt habe, verantwortlich für so einen unhaltbaren Bericht sei. Nun, wenn du wissen möchtest, von wem Frau Stolz Informationen erhalten  hat, dann frag doch einfach deinen ehemaligen Parteifreund Horst Obwegeser. Es pfeifen ja die Spatzen von den Emser Dächern, dass es Horst Obwegeser selbst war, der in Hohenems der Journalistin Frau Stolz  ein Interview gegeben hat und dabei den Sager von “Klein-Istanbul” machte.
Schöne Grüße
Gerhard Unterkofler
“VN”-BÜRGERFORUM Hohenems
Sie wollen mitdiskutieren? Einfach E-Mail an mailto:heimat.dornbirn@vn.vol.at
home button iconCreated with Sketch. zurück zur Startseite
  • VOL.AT
  • Hohenems
  • VN-Bürgerforum: "Artikel in Le Monde"