AA

Vignetten-Kontrolle durch ASFINAG

Schwarzach - Seit 1. Feber gilt auf Österreichs Autobahnen die Jahresvignette von 2006 nicht mehr. Wer kein neues Pickerl ordnungsgemäß am Auto angebracht hat, zahlt 120 Euro.

So ganz streng waren die sechs Kontrolleure der ASFINAG gestern in Hörbranz aber denn doch noch nicht. „Vorarlberger, die noch eine alte Jahresvignette an ihrem Pkw haben, mahnen wir heute nur ab“, gab Manfred Fleischmann, Leiter der Service/Kontrolle/Vertrieb Region West die Strategie aus.

Und so kam es, dass die sonst eher gefürchteten Männer in ihren leuchtenden Dienstjacken bei einigen Autofahrern zu wahren Samaritern wurden. „Also das ist jetzt wirklich nett“, freute sich etwa der behinderte Kurt Haller aus Schnifis. Zuvor hatte der an Kinderlähmung leidende Schnifner Manfred Fleischmann mit Invalidenausweis und viel Leidenschaft versucht, den Beamten durch seine ungewolltes „Missgeschick“ zu erweichen. „Ich krieg´ ja die Vignette gratis vom Bundessozialamt. Hab´ sie schon bekommen. Sie liegt zu Hause. Ich könnte ihnen das beweisen. Hab´ nur vergessen, sie aufzukleben.“ Fleischmann glaubt dem Mann. Doch wäre es nicht 1. Februar, würde das dem Kurt Haller gar nichts nützen und er müsste 120 Euro Strafe zahlen.

Auch bei einem Schweizer, der glaubhaft versichert, er sei bei Lochau aufgefahren und ihm sei gar nicht bewusst gewesen, sich auf einer Autobahn zu befinden, lassen die Kontrolleure noch einmal Gnade vor Recht ergehen. Nur Kopfschütteln löst hingegen die Aktion eines Bregenzerwälders hervor. Er war ohne neue Vignette unterwegs, wurde nach Hinterlegung seiner Zulassung von den Asfinag-Leuten zur Verkaufsstelle geschickt, von wo er einfach nicht zurückkam. „Also so was verstehe ich überhaupt nicht. Der kriegt jetzt eine Anzeige und zahlt eine saftige Strafe“, kommentiert Manfred Fleischmann diese Aktion.

Nach Kassieren der 120 Euro nur baff zuhören konnten die ASFINAG-Leute einer Schweizerin, die mit zwei Franzosen in einem Leihauto vignettenlos unterwegs war. „Ich wollte in Österreich eigentlich ein Pferd kaufen. Nach dieser Erfahrung hier mach´ ich das jedoch nicht.“ Gerne abgestraft hätte Fleischmann einen Mercedes-Fahrer. „Der hatte seine Vignette auf Vasilin geklebt. Damit wollte er sie dann übertragen.“ Aber Fleischmann hielt sich an seine für den 1. Februar selbst ausgegebene Richtlinie, Lenker mit einer ausgelaufenen Jahresvignette noch nicht zu bestrafen. Als die bösen Strafer wollen sich Fleischmann und Kollegen prinzipiell nicht sehen. „Ich kann doch auch nicht einfach in ein Lebensmittelgeschäft spazieren und mit einer Wurtsemmel ohne zu bezahlen wieder raus. Wir gehen hier eigentlich auch nur gegen Diebstahl vor“, zieht Fleischmann einen Vergleich.

home button iconCreated with Sketch. zurück zur Startseite
  • VOL.AT
  • Vorarlberg
  • Vignetten-Kontrolle durch ASFINAG