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Vier Monate nach Inzest-Fall: Drei Verhandlungstage für Prozess

Am kommenden Mittwoch (27. August) vor vier Monaten wurde einer der unfassbarsten Kriminalfälle Österreichs bekannt: Der Inzest-Fall in Amstetten

Der 73-jährige Josef F. soll seine Tochter 24 Jahre lang in einem Verlies eingesperrt und sexuell missbraucht haben. Während der Gefangenschaft habe der Mann mit der heute 42-Jährigen sieben Kinder gezeugt. Ein Prozess gegen den Verdächtigen, der noch heuer in St. Pölten stattfinden soll, werde mindestens drei Verhandlungstage in Anspruch nehmen, so der Vizepräsident des Landesgerichtes St. Pölten, Franz Cutka, zur APA.

Eine genaue Prozessdauer sei noch unklar, da noch nicht feststehe, weshalb Josef F. angeklagt werde, so Cutka. Ein Minimum von drei Tagen sei deshalb zu erwarten, da die Abspielung der aufgezeichneten Videobändern aus den kontradiktorischen Einvernahmen der Opfer relativ viel Zeit in Anspruch nehme, erläuterte der Vizepräsident des Landesgerichtes St. Pölten.

Cutka meinte, die Öffentlichkeit werde von der Verhandlung “ziemlich sicher” ausgeschlossen. Lediglich die Verlesung der Anklage und die Urteilsverkündung würden für die Allgemeinheit zugänglich sein. Dies sei auch ein Grund, warum der Prozess am Landesgericht St. Pölten über die Bühne geht und nicht ausgelagert wird, etwa in eine Veranstaltungshalle, so der Vizepräsident des Landesgerichtes St. Pölten.

Erwartet wurde für die Verhandlung gegen Josef F., der sich in der Justizanstalt St. Pölten in Untersuchungshaft befindet, ein Medienansturm. Anfragen von internationalen Journalisten habe es bereits “jede Menge” gegeben, sagte Cutka, etwa aus Schweden. In Sachen Videoaufnahmen werde es vermutlich eine “Pool-Lösung” geben. Einige ausgewählte Kamerateams müssten sich bereiterklären, die Aufzeichnungen auch anderen Medien zur Verfügung zu stellen. Dies sei laut Cutka etwa beim Prozess rund um die Seilbahnkatastrophe in Kaprun auch der Fall gewesen.

Bereits zuhauf mit Anfragen von Journalisten konfrontiert sah sich Gerhard Sedlacek, der Sprecher der Staatsanwaltschaft St. Pölten. Gerade in der ersten Phase nach dem Bekanntwerden des Verbrechens habe es “den ganzen Tag” bei ihm geläutet. “Zählen konnte ich die Anrufe nicht”, meinte Sedlacek zur APA. Habe er gerade ein Telefonat geführt, habe es währenddessen bereits wieder geläutet.

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