Viel Talent für den Handel mit Südfrüchten und Gemüse

Dornbirn. Erlebniseinkauf ist, wenn die Zeit des Wartens mit einem feinen Rezept verkürzt wird. Was Lisa Domingo Köhler gerade über den mallorquinischen Salat Trampo erzählt ist inspirierend und beantwortet schon zum Teil die alltägliche Frage „Was koche ich heute?“. Tomaten, Paprika und Zwiebel, die Zutaten für den schnellsten Salat der Welt, wie sie sagt, gibt es frisch an ihrem Stand. „Pomodoro agrio ist die richtige Sorte Tomaten, dann braucht es keinen Essig und die Paprika müssen hellgrün und dünnschalig sein“, präzisiert die Marktfrau, die bis zu ihrem sechsten Lebensjahr in Mallorca aufwuchs und jetzt in Lindau lebt. Auf dem großen Marktstand mit den leuchtend orangen und gelben Zitrusfrüchten arbeitet sie allein. Als ihren besten Mitarbeiter bezeichnet sie den Kleinlastwagen mit Hebebühne, mit dem sie die Utensilien für den Verkaufsstand, die selbstgebauten Möbel und die gesamte Ware transportiert.
Sowohl die Region Bodensee, als auch die Insel Mallorca, bezeichnet die 43-Jährige als ihre Heimat, und eines Tages kam ihr der Gedanke, die beiden Orte mit einer Geschäftsidee zu verbinden. „Ich fuhr mit dem Auto nach Mallorca und kaufte beim Bauern köstliche Orangen, Zitronen und Mandarinen, die ich hier so lange vermisst hatte“, gesteht sie. Sie verkaufte die Früchte auf dem Markt, und die positive Reaktion der Kunden machte ihr Mut. Dann ging es los. Ohne Geld, aber offensichtlich ausgestattet mit viel Talent, baute sie fortan den Handel mit Südfrüchten auf. Was ihr das abgeschlossene Studium der Rhetorik und Geografie an beruflicher Chance nicht dauerhaft geboten hatte, fand sie schließlich im Kontakt mit den Menschen auf dem Markt. Der Erfolg gibt ihr Recht. In den letzten fünf Jahren wurde das Sortiment sukzessive erweitert. Es kamen Gewürze aus aller Welt dazu, sowie Mandeln, Gemüse und Obst. Ihre Lieferanten findet sie vorwiegend in Andalusien, Sizilien und in der Toskana. Die Ware holt sie nicht mehr selbst, sie organisiert den Transport mit LKW, die aus den südlichen Ländern zurückkehren. Manchmal schickt sie Äpfel von hier mit auf den Weg, die ihre Lieferanten im Gegenzug beziehen. „Ich kaufe teuer ein“, gesteht Lisa Domingo Köhler, weil es ihr wichtig ist, dass die Produzenten einen fairen Preis bekommen. Sie sollen von ihrer Arbeit leben können, lautet ihr Anspruch, denn der totale Verfall des Orangenpreises bedeutete sechs Cent pro Kilo, gepflückt und im Karton bereitgestellt. „Der Anbau hat sich für viele Bauern nicht mehr gelohnt“, bedauert die Händlerin die fatale Entwicklung. Mit einem charmanten „Bonjour Madame“, begrüßt Lisa die gerade ankommende Kundin, denn ihre Klientel ist international.
Das sagt eine Kundin:
„Für mich ist der Dornbirner Wochenmarkt nah und ich komme gern hier her. „Ich mag auch die Geschäfte rund um den Marktplatz und das Essen im Roten Haus.“ Christine Harter, Au/Schweiz
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