In der Verwaltung habe man bereits Einsparungen getätigt, jedoch gingen 97,5 Prozent des Budgets für Versicherungsleistungen auf. Im Jänner 2008 will Brunner daher gemeinsam mit allen Beteiligten ein Paket schnüren, Ziel ist ein ausgewogener und vertretbarer Mix an Maßnahmen.
Es müsse aber klar sein, dass sich diese Maßnahmen substanziell auswirken müssen, erklärte Brunner. Es dürfe nicht so weit kommen, dass die Kasse Kredite aufnehmen muss, um Leistungen zu bezahlen. Auch wenn die Vorarlberger Kasse noch besser dastehe als die Kassen anderer Bundesländer, so verzeichnet auch die VGKK 2007 wie in den acht Jahren zuvor Abgänge. Laut Finanzziel sollten die Kosten beispielsweise im Bereich Medikamente nicht mehr als 3,2 Prozent steigen, im Jahr 2007 verzeichnete die VGKK aber Steigerungsraten von sechs bis sieben Prozent, verdeutlichte Brunner die Misere.
Es wäre eine Illusion, dass man über einige Honorarkürzungen die Kluft schließen könnte, so der VGKK-Obmann. Es muss sich auf der Einnahmenseite etwas tun, forderte Brunner. Das sei allerdings eine Sache der Politik. Das derzeit auf Lohn-Abgaben basierende System sei nicht mehr zukunftsträchtig. Es gebe auch andere Arten von Einkommen, hier müsse man Verantwortung zeigen. Anders seien die Kassen nicht in der Lage, künftig die medizinische Versorgung aus eigener Kraft sicherzustellen. Die Finanzierung brauche eine neue Grundlage, unterstrich Brunner. Darüber müsse die Politik nachdenken, sonst sollen die, die das nicht tun, den Patienten erklären, dass diese oder jene Leistung nicht mehr finanzierbar ist, so der VGKK-Obmann.
Die Politik treffe einerseits einnahmenwirksame Entscheidungen und fordere andererseits von den Kassen zu sparen, beklagte Brunner und nannte als Beispiel die Rezeptgebührenobergrenze, die die Kassen österreichweit 60 Mio. Euro gekosten habe, die VGKK zwei Mio. Euro. Das verkauft sich gut, aber die Rechnung zahlen Dritte, kritisierte Brunner.
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