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Vettel übertraf mit 8. Sieg in Serie Schumacher

Vettel kletterte am schnellsten in erste Kurve
Vettel kletterte am schnellsten in erste Kurve
Der Rekord ist geknackt. Weltmeister Sebastian Vettel hat seine Siegesserie in der Formel 1 am Sonntag auf beeindruckende Art und Weise fortgesetzt. Der 26-jährige Deutsche dominierte den Grand Prix der USA in Austin nach Belieben. Der Red-Bull-Star fuhr seinen achten Sieg hintereinander ein - und übertraf damit auch Landsmann Michael Schumacher, der 2004 siebenmal in Folge triumphiert hatte.


Vettel ließ in Texas keine Zweifel an seiner Überlegenheit aufkommen. Der Vierfach-Champion kontrollierte das Tempo, brachte 6,2 Sekunden Vorsprung auf Lotus-Pilot Romain Grosjean über die Ziellinie. Vettels Teamkollege Mark Webber musste sich mit Rang drei zufriedengeben, nachdem er zu wenig aggressiv in die erste Kurve gegangen war und zwei Positionen eingebüßt hatte.

Am Ende durfte Vettel zum dritten Mal seine “Donuts” drehen – seit dem Ende Oktober in Indien eingefahrenen WM-Titel ist das bereits Tradition. “Ich bin sprachlos. Erinnert euch an diese Tage. Es gibt keine Garantie, dass sie für immer so weitergehen”, erinnerte der Seriensieger seine Crew am Boxenfunk. “Genießt es. Wir haben eine unglaubliche Saison. Ich bin so stolz auf euch, ich liebe euch.”

Die Schumacher-Serie übertroffen zu haben, konnte Vettel selbst kaum fassen. “Einen Rekord einzustampfen, der eigentlich für die Ewigkeit hätte bestehen sollen, ist nur sehr, sehr schwer zu verstehen”, betonte der 26-Jährige. Beim Saisonfinale kommende Woche in Brasilien könnte er seinen 13. Saisonsieg einfahren. Damit wäre ein weiterer Schumacher-Rekord eingestellt. “Sowas passiert nicht alle Jahre”, erinnerte Vettel.

Der Großteil des Feldes war mit einem Boxenstopp ausgekommen, Vettel setzte ihn nach einer Safety-Car-Phase zu Beginn genau bei Rennhälfte. Erstmals triumphierte er in den USA. Das einzige Rennen im aktuellen Kalender, das Vettel damit noch nicht gewonnen hat, ist der GP von Ungarn. “Es schaut leichter aus als es ist”, erinnerte Red Bulls Motorsportchef Helmut Marko. “Das ist alles sehr, sehr hart erarbeitet, das darf man nicht vergessen.”

Webber hätte Vettel bei Temperaturen um 30 Grad wohl als einziger Pilot ernsthaft gefährden können, kam im Finish aber trotz einer Hetzjagd nicht einmal mehr an Grosjean vorbei. “Die Pole Position wäre wichtig gewesen”, meinte der Australier, der im Qualifying einen kleinen Fehler gemacht hatte. “So ist es schwer geworden.” Hinter ihm reihten sich die Ex-Weltmeister Lewis Hamilton im Mercedes und Fernando Alonso im Ferrari ein.

Alonso ist zwar WM-Zweiter, schaffte es aber bereits zum fünften Mal in Serie nicht auf das Podest. Grosjean dagegen ist in keinem dieser Rennen schlechter als Vierter gewesen. Platz zwei ist das beste Saisonergebnis. “Ich bin sehr stolz auf Lotus”, sagte der Franzose. Dort ist er nun die Nummer eins. Teamkollege Heikki Kovalainen, Ersatz für seinen am Rücken operierten finnischen Landsmann Kimi Räikkönen, kam als 15. nicht in die Punkteränge.

Weil auch Felipe Massa im zweiten Ferrari nicht über Rang 13 hinauskam, baute Mercedes seinen Vorsprung im Kampf um Rang zwei in der Konstrukteurs-WM leicht aus. Nico Rosberg wurde Neunter, die Silberpfeile liegen nun 15 Punkte vor Ferrari und 33 vor Lotus. “Der Anspruch sind nicht ein vierter und ein neunter Platz”, erinnerte Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff. “Aber wir nehmen die Punkte gerne, es war gut.”

Auch Mercedes-Teamaufsichtsratschef Niki Lauda war mit dem Ergebnis zufrieden. “Die Schadensbegrenzung wurde voll eingeleitet”, erklärte der dreifache Weltmeister, der Vettel ob seiner Überlegenheit – der Red-Bull-Star fuhr im Finish sogar noch die schnellste Rennrunde, um den “Hattrick” mit Pole und Rennsieg perfekt zu machen – auch in Brasilien für unantastbar hält. Lauda: “Nächstes Jahr kann man ihn hoffentlich stoppen.”

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