In 20 Jahren hatte er ebenso viele Jobs, war zwischendurch immer wieder arbeitslos.
Die den VN vorliegende Anklageschrift schildert Peter H.s Taten im Detail. Ins kriminelle Fahrwasser geriet der heute 47-Jährige um die Jahrtausendwende. Als Alleinerbe seines Onkels Alwin Vonach, dessen Sachwalterschaft er später übernahm, landete er mit Kollegen Jürgen und dem verstorbenen Anwalt Gernot Schw. den ersten spektakulären Coup. Auf das Vermögen der kinderlosen verstorbenen Lustenauerin Anna Hagen aufmerksam geworden, konstruierten Jürgen H. und Gernot Schw. ein gefälschtes Testament, setzten darin Alwin Vonach und in weiterer Folge Peter H. als Erben ein. Ein Vermögen in Höhe von über 1,1 Millionen Euro streifte das Trio dabei unter mutmaßlicher Mithilfe von anderen Gerichtsbediensteten ein.
Nach demselben Muster wollten die Betrüger an den 350.000 Euro schweren Besitz der kinderlos gestorbenen Witwe Martina Fink kommen. Doch ein Fehler von Anwalt Schw. bei der Fälschung sowie Einwände des mit der Verstorbenen in Kontakt gestandenen Notars Umlauft verkomplizierten die Sache. Ein Beleg für die Unverfrorenheit der Täter: Trotz eines angebotenen Vergleichs lehnte Peter H. ab und wollte alles. Die nachfolgende Vermächtnisklage verlor er allerdings. Nur kurzfristig wurde der Dornbirner etwas vorsichtig und lehnte sein Mitwirken im Betrugsfall Montel ab. Doch schon beim gefälschten Testament des Walter Zabrowsky, zu dessen Zweck er sich mit Freund Jürgen in Brasilien Poststempel und frankierte Kuverts besorgte, war Peter H. wieder erfolgreich mit an Bord.
Einträglich ging es laut Dokumentation in der Anklageschrift weiter. Die Verlassenschaft der fast 90-jährigen alleinstehenden Sieglinde Paller sicherte sich Peter H. nach demselben Muster: Oma Magdalena Vonach fungierte als Scheinerbin, Jürgen H. und Peter H. waren für das gefälschte Testament zuständig, Kurt T. als Verlassenschaftskurator fand dieses in der Wohnung der Verstorbenen und sorgte für die notwendige Registrierung. Beute: 233.636,52 Euro. Der gefälschte Schenkungsvertrag für eine Liegenschaft mit der verstorbenen Lustenauer Greisin Stefanie Hagen als vermeintlicher Geschenksgeberin und Peter H. als Geschenksnehmer brachten den Tätern einen Verkaufserlös von 237.916 Euro. Erst beim ebenfalls gefälschten Testament der Stefanie Hagen sollte die Lawine der Enthüllungen endlich ins Rollen kommen.
Peter H. zeigt sich wie Jürgen H. vollumfassend geständig. Psychisch ist der mutmaßliche Betrüger schwer angeschlagen, in der Untersuchungshaft versuchte er einen Suizid. Er sitzt in der Justizanstalt Feldkirch ein und wartet auf seinen Prozess. Wie Jürgen H.
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