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Vertragsarzt-Nachbesetzungen bereiten ÖGK Vorarlberg Kopfzerbrechen

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Mit 1. Juli übernehmen die Arbeitnehmervertreter in der Österreichischen Gesundheitskasse (ÖGK) turnusmäßig den Vorsitz im ÖGK-Verwaltungsrat. Manfred Brunner, Vorsitzender des Landesstellenausschusses Vorarlberg, sieht unter anderem Prophylaxeprogramme und die ersten Vorarlberger Primärversorgungszentren auf der Agenda. Kopfzerbrechen bereitet das sinkende Interesse an Kassenarztverträgen.

Bregenz. Lange Wartezeiten und Probleme bei der Nachbesetzung von Kassenarztstellen belegen für Brunner, dass in der Gestaltung des Vertragsarztsystems nach wie vor großer Handlungsbedarf besteht - auch wenn hier in Vorarlberg etwa durch Job Sharing-Modelle schon viel geschehen sei. Allenfalls müssen seiner Ansicht nach auch neue Möglichkeiten der Patientenversorgung angedacht werden, wie Kooperationen mit Spitälern in Form ausgelagerter, gemeinsam finanzierter Ambulanzen oder eigener Einrichtungen wie bei den Zahngesundheitszentren. Besonders problematisch ist die Nachbesetzung derzeit bei Augenärzten und Gynäkologen.

Was nach der Corona-Krise geplant ist

Nach der Coronakrise wolle man sich im kommenden Halbjahr wieder verstärkt anderen Inhalten widmen, erklärte Brunner am Dienstag in einer Aussendung. Wichtige Themen seien das Hochfahren diverser Präventionsprogramme wie "Max Prophylax" für die Zahngesundheit von Kindern, "Richtig essen von Anfang an" oder "Therapie aktiv - Diabetes im Griff" sowie die Entwicklung der ersten drei Vorarlberger Primärversorgungszentern in Bludenz, im Kleinwalsertal und im Bregenzerwald. Zudem sollen Programme zur Prostata- und Darmkrebsvorsorge zur Finanzierung über den neuen Innovationsfonds in Wien eingereicht werden.

Vorarlberger Vorsorge-Modell soll österreichweit eingesetzt werden

Andreas Huss, Obmann der ÖGK Österreich, kündigte bei seinem Vorarlberg-Besuch am Dienstag an, in der Darmkrebsprävention das "sehr erfolgreiche" Vorsorge-Modell, das in Vorarlberg seit Jahre bestehe, österreichweit einsetzen zu wollen. Die Wissenschaft sei sich bei der Wirksamkeit weniger Krebs-Vorsorgemaßnahmen so einig wie bei der Koloskopie, dennoch werde diese viel zu wenig genutzt. Auch die "Frühen Hilfen" für Familien, die sich bei der Geburt eines Kindes in schwierigen psychischen oder sozialen Situationen befinden, sollen so schnell wie möglich österreichweit verfügbar sein.

(APA)

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