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Versuchte Nötigung der Polizei mit 3,22 Promille

Der Arbeitslose hatte am 27. Mai 2016 zu erzwingen versucht, dass die Polizei ihn zur Behandlung seiner psychischen Probleme ins Landeskrankenhaus Rankweil fährt.
Der Arbeitslose hatte am 27. Mai 2016 zu erzwingen versucht, dass die Polizei ihn zur Behandlung seiner psychischen Probleme ins Landeskrankenhaus Rankweil fährt. ©APA
Alkoholkranker wollte Gratis-Taxifahrt mit dem Polizeiauto ins Spital erzwingen.

Für die versuchte Nötigung der Polizei kam der unbescholtene Angeklagte gestern am Landesgericht Feldkirch mit einer Diversion davon. Wenn der 45-Jährige in den nächsten zwei Jahren strafrechtlich nicht mehr in Erscheinung tritt, wird das Strafverfahren gegen ihn endgültig eingestellt werden. Dem Alkoholkranken wurde dafür als Bedingung die Weisung erteilt, seine vor Jahren begonnene ambulante Therapie bei der Caritas weiterzuführen.

Der Arbeitslose hatte am 27. Mai 2016 zu erzwingen versucht, dass die Polizei ihn zur Behandlung seiner psychischen Probleme ins Landeskrankenhaus Rankweil fährt. Der mit 3,22 Promille alkoholisierte Mann aus dem Bezirk Feldkirch hat dazu bei der Polizei angerufen. Dabei soll er gesagt haben, er werde seinen Vater töten, wenn die Polizei ihn nicht ins Krankenhaus fahre. Die Polizei sei schuld, sollte sein Vater nicht mehr leben. Er habe zu wenig Geld, um sich für die Fahrt zum Spital ein Taxi leisten zu können. Der Angeklagte sagte vor Gericht, er könne sich an den Vorfall nicht mehr erinnern. Er sei zu stark alkoholisiert gewesen. Das sei keine Schutzbehauptung.

Mit der Probezeit wurde dem 45-Jährigen nun bereits zum zweiten Mal eine Diversion gewährt. Die erste Diversion hatte er wegen gefährlicher Drohung erhalten. Staatsanwältin Andrea Wegscheider und der Angeklagte waren gestern mit der von Richter Martin Mitteregger beschlossenen diversionellen Erledigung einverstanden.

Arbeitsplatz verloren

Wegen seiner Alkoholsucht habe er vor fünf Jahren seinen Arbeitsplatz verloren, berichtete der Angeklagte. Mit 19 Jahren hätten seine Probleme mit Alkohol begonnen. Der Auslöser dafür sei der Tod seiner Mutter gewesen. Mit Schnaps und Bier habe er seine Sorgen zu ertränken versucht. Mit seinem Vater habe er damals über den Verlust der Mutter nicht reden können. Inzwischen habe er seinen Vater bei sich in seiner Wohnung aufgenommen.

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