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Versorgungsmängel in Wien

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Die Wiener Grünen beklagen die mangelhafte kindermedizinische Versorgung in der Bundeshauptstadt. Statt aber für Verbesserungen zu Sorgen, würden Kritiker mundtot gemacht, so Gesundheitssprecherin Sigrid Pilz.

Die Grüne verwies auf eine Studie, die das Institut Genia Consult im Vorjahr im Auftrag der Stadt durchgeführt habe. Demnach würden Kinder viel zu oft mit banalen Erkrankungen in den Ambulanzen der Krankenhäuser landen. Auch die Mediziner des Ärztefunkdienstes verfügten über keine entsprechende Ausbildung. Außerdem fehle es an einem integrierten Versorgungskonzept für Wien, und die Ärzte seien ungleich über die Stadt verteilt.

Klagen kamen auch von Univ.-Prof. Herwig Frisch, derzeit noch Leiter der Arbeitsgruppe Endokrinologie (hormonelle Erkrankungen) an der Kinderklinik im Wiener Allgemeinen Krankenhaus (AKH). Ende April gehe er in Pension, und sein Posten werde nicht nachbesetzt. Zusätzlich wolle man seinen Kollegen Univ.-Prof. Franz Waldhauser, der sich mit dem Buch „Weggelegt – Kinder ohne Medizin?“ den Ärger der Spitalsverantwortlichen zugezogen hatte, auf die Innere Medizin versetzen. Eine entsprechende Versorgung der Kinder sei damit nicht mehr gewährleistet.

Irene Promussas von der Elterninitiative „Lobby4kids“ bezeichnete dies als Skandal. Die Ambulanz werde ausgehungert, die dortige Wissenschaft abgewürgt. Pilz zeigte sich auch über die Reaktionen im Gesundheitsausschuss des Gemeinderats enttäuscht. „Man hat sich abgeputzt, ohne das Problem zu lösen“, klagte sie. Die Stadt und damit Gesundheitsstadträtin Renate Brauner (S) sei aufgefordert, die Kritiker einzubinden und endlich für Reformen zu sorgen.

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