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Verpatztes Tiebreak Basis für Metz-Finalniederlage Thiems

Thiem musste sich dem Franzosen Pouille geschlagen geben
Thiem musste sich dem Franzosen Pouille geschlagen geben
Kein Happy End hat es am Sonntag im Endspiel von Metz für Dominic Thiem gegeben. Der topgesetzte Niederösterreicher unterlag im Kampf um seinen ersten Hallen-Siegerscheck dem Franzosen Lucas Pouille (ATP-18.) nach 1:19 Stunden mit 6:7(5),2:6 klar und verpasste damit seinen fünften Saison-Titel bzw. insgesamt achten Triumph auf der ATP-Tour.


Der 23-jährige Lichtenwörther hätte es aber durchaus in der Hand gehabt, gegen den aufstrebenden Franzosen im Head-to-Head auf 1:1 auszugleichen. Vor allem, nachdem er bei 4:5 im ersten Satz nicht weniger als vier Satzbälle abgewehrt hatte und im darauffolgenden Tiebreak schon mit 5:2 führte. Dann ließ sich Thiem aber mit einigen Fehlern und etwas Pech (Netzroller auf die Linie von Pouille) sowie einem Doppelfehler zum 5:6 den Satz aber noch entreißen.

Im zweiten Durchgang war die Gegenwehr Thiems für ihn eher untypisch enden wollend. Gleich im ersten Game konnte er den dritten Breakball Pouilles nicht mehr abwehren und geriet so rasch neuerlich in Rückstand. Pouille, der im gesamten Match nur einen einzigen Breakball (bei 5:5 im ersten Satz) zuließ und an diesem Tag in seinen Service-Games weniger kämpfen musste, ließ sich seinen ersten Siegerscheck nicht mehr nehmen. Mit seinem zehnten Ass feierte er vor eigenem Publikum seinen ersten Triumph und folgte damit Titelverteidiger Jo-Wilfried Tsonga nach.

Pouille ist eine der heißesten Aktien auf der ATP-Tour und unterstrich dies mit diesem Premieren-Titel. Schon in Wimbledon und bei den US Open überzeugte er jeweils mit Viertelfinal-Teilnahmen. Er ist um knapp ein halbes Jahr jünger als Thiem.

Thiem muss sich nach seinem insgesamt zehnten Endspiel auf der Tour damit mit 43.430 Euro (brutto) sowie 150 ATP-Zählern begnügen. Dem Weltranglisten-Zehnten nützen diese Punkte freilich nur für die 52-Wochen-Weltrangliste, für das “Race” hätte Thiem aufgrund der komplizierten Arithmetik das Turnier gewinnen müssen, um gerade einmal 70 Zähler anzuschreiben. Sein nächstes Turnier bestreitet der Lichtenwörther kommende Woche beim ATP-250-Turnier in Chengdu in China.

Thiem war letztlich mit seiner Woche zufrieden und sah Pouille als den stärkeren Spieler. “Der erste Satz kann natürlich auch in meine Richtung gehen, aber nichtsdestotrotz war er auch vorher der bessere Spieler”, konstatierte der Niederösterreicher in der Pressekonferenz. Thiem glaubt, dass man Pouille “bald in den Top Ten” sehen wird.

“Der Belag ist sehr schnell und es gibt einen niedrigen Ballabsprung, von dem her war es eine sehr gute Woche. Der Volley war sehr schwach heute, das ist generell nicht meine größte Stärke”, sieht Thiem Handlungsbedarf. Sein kurzfristig eingeschobener Trip nach Chengdu, wo man ja nach der Absage von Jo-Wilfried Tsonga in Thiem einen Ersatz aus den Top Ten gefunden hat, ist auch im Hinblick auf den Asien-Trip willkommen. “Chengdu ist gut, damit ich mich einstelle auf Asien und den ganzen Jetlag, weil Peking und Shanghai doch sehr wichtig sind.” Dieser “asian swing” werde hart werden. “Ich habe in Peking und Shanghai noch nie wirklich gut gespielt. Mein Ziel ist es, dort ordentlich zu spielen.”

Unterdessen hat auch die große deutsche Tennis-Hoffnung Alexander Zverev seinen ersten Titel überhaupt auf der ATP-Tour geholt. Der 19-jährige Hamburger rang am Sonntag im Endspiel des mit 986.380 Dollar dotierten ATP-250-Turniers in St. Petersburg niemand Geringeren als US-Open-Sieger Stan Wawrinka (SUI) mit 6:2,3:6,7:5 nieder. Zverev holte dabei einen 0:3-Rückstand im dritten Satz auf.

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