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Vermisste Studenten - Innsbrucker Gerichtsmedizin schweigt

Angeblich werden die Überreste der verschwundenen mexikanischen Studenten in Innsbruck untersucht.
Angeblich werden die Überreste der verschwundenen mexikanischen Studenten in Innsbruck untersucht. ©AP
Das Institut für Gerichtliche Medizin der Medizinischen Universität Innsbruck (GMI), das angeblich die sterblichen Überreste der in Mexiko ermordeten Studenten analysieren soll, gibt zu dem Fall keine Auskunft.
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Daran werde sich auch nichts ändern, sagte der Leiter des Instituts, Richard Scheithauer, der APA am Montag. Das Innenministerium ließ unterdessen wissen, “nicht eingebunden” zu sein.

“Im Glashaus sitzen”

Scheithauer wollte die Auftragsvergabe weder bestätigen noch dementieren. Darüber hinaus wäre er im Falle eines erfolgten Auftrages an die Schweigepflicht gebunden, machte er deutlich. Man sitze bei solchen Sachverständigentätigkeiten “im Glashaus” und könne daher auch nicht darüber reden, meinte Scheithauer. Es sei denn, der institutionelle Auftraggeber wünsche sich das.

Ministerium nicht involviert

Innenministeriums-Sprecher Karl-Heinz Grundböck erklärte der APA, dass es sich um eine Gutachtertätigkeit der Medizinischen Universität handeln müsse. Im Wege der Amtshilfe sei es jedenfalls nicht vonstattengegangen und daher werde das Ministerium auch nicht involviert.

100-prozentige Erfolgsquote

Die Innsbrucker Gerichtsmedizin gilt als das DNA-Kompetenzzentrum Österreichs und als Institut von Weltrang. Zudem ist es auch das “Österreichische DNA-Zentrallabor” für die Untersuchung von Vergleichsproben (Mundhöhlenabstriche, MHA) und biologischen Spuren. Seine Kompetenz hatte das Institut bisher in mehreren, aufsehenerregenden Fällen und Ereignissen unter Beweis gestellt: So war das Team unter Institutsvorstand Scheithauer nach der Tsunami-Katastrophe im Jahr 2004 mit der Aufgabe betraut worden, DNA-Profile für in Sri Lanka ums Leben gekommene, zunächst unbekannte Opfer zu erstellen, die an Ort und Stelle aufgrund von Hautfarbe, Auffindungsort oder sonstiger Umstände als Ausländer bzw. Touristen eingestuft worden waren. Dabei gelang es, eine 100-prozentige Erfolgsquote zu erzielen und zu jeder angelieferten Probe ein Profil zu liefern.

Indentität von Messner-Bruder

Die Identifizierung von Opfern der Militärdiktatur des chilenischen Diktators Augusto Pinochet konnte in Innsbruck anhand von DNA-Analysen ebenso erreicht werden wie etwa die Bestätigung der Identität des 1970 verunglückten Bruders der Südtiroler Extrembergsteigerlegende Reinhold Messner. (APA)

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