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Verkehr vor Schule nimmt zu

Die Mittelschule Rheindorf kämpft mit einem erhöhten Verkehrsaufkommen. Oft entstehen gefährliche Situationen für die Schüler.
Die Mittelschule Rheindorf kämpft mit einem erhöhten Verkehrsaufkommen. Oft entstehen gefährliche Situationen für die Schüler. ©bvs
 Die Schüler der Mittelschule Rheindorf leben gefährlich. Durch den Anstieg des Verkehrs häufen sich gefährliche Verkehrssituationen vor der Schule.
Verkehr vor Schule nimmt zu

 

Lustenau 270 Schüler der Mittelschule Rheindorf kommen täglich zur Schule. Die einen radeln von zu Hause, die anderen kommen zu Fuß, wieder andere werden mit dem Auto gebracht. Letztere Variante nimmt immer häufiger zu, weiß Gerd Neururer, Direktor der Mittelschule Rheindorf. „Wir beobachten leider, dass das sogenannte Eltern-Taxi häufig zum Einsatz kommt. Es entstehen oft gefährliche Situationen“, erklärt Neururer. Die Eltern seien sich nicht bewusst, dass durch ein lediglich „schnelles“ Stehenbleiben vor der Schule, die eigentliche Gefahr erst beginne. Zudem befinden sich die Lehrerparkplätze ebenfalls im Gefahrenbereich. Eine Vielzahl an Autos, die eine Gefahr für die Schüler darstellen.

Verbindungsstraße Rotkreuz

Doch nicht nur das Bringen und Abholen der Kinder mit dem Auto sieht Neururer problematisch. Die Rotkreuzstraße ist eine wichtige Verbindungsstraße in Lustenau. Hier fließt der Verkehr in die Industriegebiete. Es fahren Busse, Autos, Mopedfahrer und auch durch die Volksschule Rotkreuz und die Mittelschule Rheindorf entsteht ein Verkehrsaufkommen, das es nun zu regeln gilt. Neururer zeigt Mathias Blaser (ÖVP) und Manfred Hagen (Grüne) vom Mobilitätsausschuss die derzeitige Situation vor der Schule. Ihnen ist dieses Problem bekannt. „Unser Ziel ist eine Verkehrsberuhigung in diesem Bereich zu schaffen. Wir werden vor jeder Schule in Lustenau Begegnungszonen einrichten“, sagt Mobilitätsgemeinderat Blaser. Das Hauptproblem stelle für ihn die zu hohe Geschwindigkeit dar. Er verweist auf eine Grafik des Verkehrsclub Österreich (VCÖ), die eindrücklich zeigt, wie hoch das Risiko von schweren Verletzungen ist, wenn die Geschwindigkeit überschritten wird. Kommt es zu einem Zusammenprall zwischen einem Fußgänger und einem Auto das 50 km/h fährt, so liegt das Todesrisiko bei 90 Prozent. Bei 30 km/h minimiert sich das Risiko auf zehn Prozent.

Schnelles Handeln durch Begegnungszonen

Manfred Hagen (Grüne) vom Mobilitätsausschuss beobachtet die gefährlichen Situationen vor den Schulen schon länger. Er würde am liebsten gleich morgen eine Begegnungszone schaffen. „Durch ein unkompliziertes und kostengünstiges Anbringen eines einfachen Schildes könnte schnell auf die derzeitige Situation reagiert werden“, sagt Hagen. Ein ähnliches Beispiel gebe es bereits in Dornbirn in der Kaplan-Bonetti-Straße. Für die Autofahrer müsse lediglich sichtbar sein, dass vor den Schulen 20 km/h gefahren werden dürfe. Im Juni tagen in Lustenau die Arbeitsgruppen zum Schaffen der Begegnungszonen, Ortsteilgespräche werden über den Sommer geführt. „Bis Ende 2021 errichten wir vor jeder Schule in Lustenau Begegnungszonen“, so Blaser. Direktor Neururer hofft allerdings auf eine Lösung bis in den Herbst. Denn dann beginnt die dunkle Jahreszeit, bei dem der Regen oftmals die Situation verschärfe. Das oberste Ziel für Neururer liegt neben der Begegnungszone in der Aufklärungsarbeit der Bevölkerung. Denn: „das Beste für die Kinder sind weniger Autos vor den Schulen.“ Bvs

 

 

Umfrage

„Mich bringt man meistens mit dem Auto zur Schule. Da wir etwas weiter weg wohnen, ist es mit zum Gehen zu weit. Ich mag nicht mit dem Fahrrad in die Schule fahren und auch nicht zu Fuß gehen.“ Sude Polat (12), Lustenau

 

 „Ich wohne zwar im selben Wohnhaus wie Sude, dennoch bringt mich meine Mama separat zur Schule. Weshalb wir nicht zusammenfahren, weiß ich eigentlich nicht. Mit ist der Weg auch zu weit.“ Cemre Özdemir (11), Lustenau

 

 „Ich radle jeden Tag mit dem Fahrrad in die Schule. Auf dem Heimweg hatte ich fast einmal einen Unfall. Bei der Stop-Straße hat mich ein Auto übersehen. Es ist nichts passiert. Ich hatte Glück.“ Paul-Felix Bren (14), Lustenau

 

 „Auf dem Gehsteig fühle ich mich als Fußgänger sicher. Deshalb gehe ich jeden Tag zu Fuß in die Schule. Ich brauche circa 20 Minuten. Zum Überqueren der Straße benütze ich den Zebrastreifen, alles andere ist zu gefährlich.“ Goran Cukic (12), Lustenau

 

„Meine Mama bringt mich so gut wie nie mit dem Auto zur Schule. Ich komme jeden Tag zu Fuß. Das bietet sich bei mir sehr gut an, da ich keinen weiten Weg habe. Für mich ist das normal und ich mach das gerne.“ Celine Rüf (14), Lustenau

 

„Beim Fahrradfahren benutze ich immer den Fahrradstreifen. Ab und zu wechsle ich auch auf den Gehsteig, wenn es mir zu gefährlich ist. Leider hat man mir vor kurzem mein Licht gestohlen, deshalb fahre ich noch ohne Licht.“ Enes Eyvaz (15), Lustenau

 

 

 

 

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