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Verfolgungsjagd: "Angst vor Polizei"

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Schüsse haben am Sonntag die wilde Flucht dreier Georgier mit einem BMW durch Wien-Landstraße und die Innenstadt beendet. Die Männer waren im Zuge einer Gebäudeüberwachung der Exekutive aufgefallen.

Der Lenker des Autos ist ohne Führerschein und illegal in Österreich. Deshalb habe er „aus Angst vor der Polizei“ Gas gegeben, verantwortete er sich bei den Einvernahmen in der Kriminaldirektion 1 (KD1). Er wurde in U-Haft genommen, berichtete Oberst Roland Frühwirth am Montag.

Die Fahnder der „Arbeitsgemeinschaft Eigentumskriminalität“, deren Tätigkeit in der KD1 koordiniert wird, haben es vermehrt mit georgischen Tätergruppen zu tun. Seit Gründung dieser Sonderkommission im September 2004 wurden 2.553 Fälle in den Deliktfeldern Einbruch und Raub geklärt. 1.092 gefasste Verdächtige stammen aus Osteuropa, davon etwa die Hälfte aus Georgien. Von 560 georgischen Tätern wurden 350 verhaftet, 90 Prozent wegen Einbruchs, zehn Prozent wegen Raubes. Die übrigen Verdächtigen wurden angezeigt.

Die meisten dieser Leute stehen in Verbindung mit organisierten Banden. So auch das am Sonntag gestellte Trio, vermutete Frühwirth. Denn der Wagen, zugelassen auf einen der Männer, aber nicht auf den Lenker, gilt bei den Ermittlern als „Risikofahrzeug“. Frühwirth erläuterte: „Das Auto ist mehrfach in unmittelbarer Nähe von Tatorten in Erscheinung getreten.“

Im Zuge einer Schwerpunktaktion hatten Beamte am Sonntag im Botschaftsviertel in Landstraße die Insassen in dem BMW kontrollieren wollen. Die Georgier lieferten der Polizei eine Verfolgungsjagd, ein Beamter konnte sich nur durch einen Sprung auf die Motorhaube eines Streifenwagens vor dem auf ihn zurasenden Auto retten. Nach vier Unfällen mit Blechschäden fielen fünf Schüsse, zwei der Verdächtigen wurden getroffen.

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„Die Operationen sind gut verlaufen, es geht ihnen den Umständen entsprechend gut“, beschrieb Frühwirth den Gesundheitszustand der Angeschossenen. Beide sind Asylwerber mit Postadressen in Wien und werden daher auf freiem Fuß angezeigt. Wie sich ein Asylwerber einen BMW leisten kann, blieb ungeklärt.

Im Wagen gefundenes Einbruchswerkzeug wurde zur Untersuchung in ein Labor geschickt. Da es sich um neuere Produkte handelt, war Frühwirth pessimistisch, was die Sicherstellung von Spuren betraf. Der Fahrer gab nach vorläufigem Schweigen seine Identität als Lascha T., geboren 1988, an. Allerdings hatte er keinerlei Ausweise bei sich.

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