Dritter November 2018. Zwei Tiroler Eheleute holen ihre Töchter von einem Konzert ab. Sie warten im dunkeln Auto. Plötzlich hören sie ein Geräusch und sehen, wie ein Vandale mehrere Autos, unter anderem auch ihres, zerkratzt. 21 Fahrzeuge, stellt die Polizei später fest. Schaden: rund 17.000 Euro. Ein betrunkener, 35-jähriger Mann wird aufgehalten, in seiner Tasche, ein Multifunktionswerkzeug. Das Ehepaar ist sich sicher: „Der war es“. Verteidiger Markus Walla spricht von „Erinnerungsoptimismus“ und bei näherer Befragung ergeben sich bei den Zeugen tatsächlich etliche Ungereimtheiten.
Glück und Erleichterung
Der Angeklagte hat einen Job, hält selbst viel von Autos und beteuert, dass er niemals im Leben jemandes anderen Auto zerkratzen würde. Er war zwar in jener Nacht ordentlich betrunken und hatte mit seinem Gesang für Ärger gesorgt, doch an dem angeblichen Werkzeug werden keinerlei Lackspuren gefunden. „Es gibt viel zu viele Zweifel“, fällt Richter Michael Fruhmann einen Freispruch. Der Angeklagte ist vor allem angesichts des hohen Sachschadens sehr erleichtert. Und auch Walla freut sich, er war von Anfang an überzeugt: „Mein Mandant war zur falschen Zeit am falschen Ort“. Dementsprechend engagiert verteidigte er den Arbeiter. Mit Erfolg. Das Urteil ist allerdings noch nicht rechtskräftig.
(Christiane Eckert)
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