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Venezuela will US-Prediger verklagen

Die Regierung Venezuelas wird den amerikanischen Fernsehprediger Pat Robertson nach dessen Mordaufruf gegen den venezolanischen Präsidenten Hugo Chàvez verklagen.

Das sagte Chàvez am Sonntagabend (Ortszeit) bei einer Konferenz der „Organisation Amerikanischer Staaten“ (OAS) in Caracas. „Ich kündige an, dass meine Regierung in den USA gerichtliche Schritte einleiten wird“, erklärte der Linksnationalist vor Vertretern von 34 Ländern.

Die Welt warte noch auf eine Stellungnahme der US-Regierung „zum terroristischen Aufruf dieses Verrückten und Verbrechers“, sagte Chàvez, der einen Antrag auf Auslieferung des bekannten US-Predigers im Rahmen „der geltenden internationalen Antiterror-Abkommen“ nicht ausschloss.

Venezuela könne, so Chàvez, auch die USA bei den Vereinten Nationen oder bei der OAS anzeigen, weil Washington einem Terroristen Zuflucht gewähre, der zur Ermordung eines Präsidenten aufgerufen habe. Chàvez äußerte sich bei einer Rede vor den Teilnehmern des „Ministeriellen Dialogs über die Sozial-Charta der OAS“, der bis Montag in Caracas stattfindet.

Der frühere republikanische Präsidentschaftsbewerber Robertson ist Gründer der „Christian Coalition“ und hat die Organisation sowie seine populäre Fernsehshow häufig zur Unterstützung des amerikanischen Präsidenten George W. Bush genutzt. In der Sendung hatte er vergangene Woche angeregt, amerikanische Geheimtruppen sollten Chàvez ermorden, um zu verhindern, dass das Ölland zu einem Ausgangspunkt für Extremisten werde. Ein Attentat sei billiger als ein Krieg, meinte Robertson, der von einem „gefährlichen Feind in unserem Süden, der die Kontrolle über einen See an Öl hat“ sprach.

Washington distanzierte sich unterdessen von den Äußerungen Robertsons und bezeichnete sie als „unangemessen“.

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