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Vatikan: Neuer Dialog mit China

Der Vatikan hofft auf eine neue Annäherung zu China: Der Kirchenstaat sei dazu bereit, seine diplomatische Vertretung wieder von dem Inselstaat Taiwan zurück nach Peking zu verlegen.

Dies berichteten italienische Medien am Mittwoch.

„Für den Heiligen Stuhl gibt es keine Schwierigkeiten, mit dem kommunistischen China in diplomatische Beziehungen zu treten”, sagte Kardinalstaatssekretär Angelo Sodano. Dabei sei es nicht vorgesehen, die Beziehungen zu Taiwan komplett abzubrechen, sondern „nach Kontinental-China zurückzukehren, aus dem unser Nuntius 1951 von den Maoisten gejagt worden war”, erklärte der Geistliche.

Erst im September hatte sich der Papst um einen neuen Dialog mit der Regierung in Peking bemüht. Zur Synode in Rom lud er vier chinesische Bischöfe ein, drei von der staatlichen patriotischen Kirche, einen von der verfolgten Untergrundkirche. Doch die katholische Kirche in China hatte die Einladung des Papstes ausgeschlagen. Die staatliche patriotische Kirche Chinas, die den Papst nicht als Autorität anerkennt, nannte als Begründung ihrer Absage die diplomatische Anerkennung Taiwans durch den Vatikan. Die verfolgte Untergrundkirche steht loyal zum Papst.

Für China ist der demokratische Inselstaat nur eine abtrünnige Provinz. Die meisten Länder und Organisationen unterhalten diplomatische Beziehungen zum chinesischen Festland, nicht aber zu Taiwan. Der Vatikan ist der einzige europäische Staat, der noch diplomatische Beziehungen zu der Insel pflegt.

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