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Vater werden ist nicht schwer – Vater sein dagegen sehr...

Es gibt kaum Männer in Kindergärten und Volksschulen.
Es gibt kaum Männer in Kindergärten und Volksschulen. ©Fotolia
Es gibt viele Arten von Vätern. – Eines haben sie alle gemeinsam: Sie sind Männer. Am 3. November ist der „Welt-Männertag“. Hannes Berthold, Klinischer- und Gesundheitspsychologe von den Kinderdiensten der aks gesundheit gibt Einblicke in die nicht immer einfache Welt von Vätern.

Gängige Vorstellungen und statistische Zahlen zeichnen uns gerne ein altbekanntes Bild von Männern: sie leben im Vergleich zu Frauen ungesünder risikoreicher und meist um einige Jahre kürzer. Sie führen unangefochten in der Unfallstatistik. Männer machen häufiger beruflich Karriere und sind oftmals besser bezahlt. Sie üben eher körperliche Gewalt aus, sind grundsätzlich aggressiver, gehen weniger oft zum Arzt und stellen sich viel seltener psychischen Problemen. Männer sind öfter in Verkehrsunfälle verwickelt, erleiden häufiger Herzinfarkte und Hirnschläge, sprechen weniger über ihre Gefühle. Im durchschnittlichen Familienbild: sie verbringen weniger Zeit mit ihren Kindern, gehen deutlich weniger in Karenz und sehen ihre Kinder im Trennungsfall seltener. Dennoch sind sie Väter.

Variantenreiche Vaterschaft
Es gib viele Arten von Vaterbeziehungen. Hannes Berthold arbeitet tagtäglich mit den verschiedenen Konstellationen: „Das traditionelle Idealbild ist der Familienvater, er lebt mit der Kindesmutter sowie den Kindern im gemeinsamen Haushalt. Eine mittlerweile häufig vorkommende Variante sind die Wochenendväter – sie kümmern sich oftmals gemäß einer Besuchsvereinbarung an den Wochenenden um ihren Nachwuchs. Alleinerziehende Väter haben meist durch Trennung, Tod oder sonstiges die Partnerin verloren und stellen sich der gesamten Verantwortung. Samenspender verkaufen ihre Vaterschaft und ihre Kinder – Erzeuger beenden ihre Vaterrolle am Höhepunkt. Zahlväter dürfen für ihre Kinder bezahlen, sie aber nicht sehen. Väter, die keinen Kontakt zu ihren Kindern wollen, stehen im krassen Gegensatz zu Vätern, die von Gerichts wegen oder von der Mutter ausgehend keine Treffen haben dürfen. Im leider viel zu häufigen Kampf um Kinder erfahren Väter Demütigung und Rückschläge bis zur Resignation – Väter, die nicht mehr können. Pflegeväter bemühen sich um das Kindeswohl auf Zeit und Stiefväter sowie Adoptivväter stellen sich der Verantwortung aus Liebe zur Partnerin und zum Kind.“

Kraftquelle Vater
Eines haben dennoch alle Väter und Männer gemeinsam: sie sind die am meisten unterschätzte Kraftquelle unserer Kinder. Es gibt kaum Männer in Kindergärten und Volksschulen, in Sorgerechtstreits werden Väter zu oft auf den zweiten Rang verwiesen. Häufig stehen Männer unter Generalverdacht als Missbrauchs- und Gewalttäter. Kinder brauchen jedoch die Balance zwischen Vater und Mutter. „Das Wohl des Kindes muss in die Mitte. Dazu gehört auch das Recht auf greifbare Eltern sowie das Wissen ein Produkt der Liebe von „Mama und Papa“ zu sein. Mit der Gewissheit der Liebe der Eltern finden sich Kinder leichter im Leben zurecht und finden einfacher zu sich selbst. Es ist die Pflicht und das Recht von Vätern und Müttern mit dieser Verantwortung zu leben und sie zu tragen. Genauso ist es die Pflicht aller, Eltern die Verantwortung und das Recht zuzugestehen“, verdeutlicht Berthold in aller Klarheit.

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