Ein Spezialkommando der Funkenzunft ist den Entführern dicht auf den Fersen.
Normalerweise wäre Amalia schon längst in Rauch aufgegangen, hätte das Wetter am vergangen Sonntag mitgespielt. Hubert Stuppnik, Schriftführer der Vandanser Zunft: Starker Schneefall und heftige Sturmböen machten ein Abbrennen des Funkens unmöglich. Deshalb haben wir uns entschieden, das ganze Spektakel auf den kommenden Samstag zu verschieben.
Um den Funken bis zum Tag X vor dem Schlechtwetter und der Nässe zu schützen, wurde das hölzerne Kunstwerk mit Nylonfolie abgedeckt. Einzig, Amalia ließ man buchstäblich im Regen bzw. Schnee stehen. Die Hexe fristet, pardon, fristete auf einer Höhe von 18 Metern ihr Dasein und wartete bei Wind und Wetter, bis ihr Stündchen schlägt. Jetzt allerdings nicht mehr, denn seit Mittwoch ist Amalia verschwunden.
Bekennerschreiben
Ein Bekennerschreiben liegt den Zunftmitgliedern bereits vor. Demnach handelt es sich bei den Entführern um Männer, die das Feuer nicht fürchten. Die Gruppe nennt sich Entführ und Erpress – bringt Kummer und Stress. Die Kidnapper drohen, Amalia im eiskalten Gluandigräbli zu ertränken, falls kein Lösegeld bezahlt wird.
Laut Stuppnik gibt es bereits eine heiße Spur. Aus ermittlungstaktischen Gründen will er aber nicht näher darauf eingehen. Nur soviel sei verraten. Wir haben die Sonderkommission ÁAmaliaÑ gebildet. Ein Spezial kommando trifft derzeit die letzten Vorbereitungen. Wann genau die Funkenhexe von unserem Kommando befreit wird, unterliegt äußerster Geheimhaltung, erklärt Stuppnik.
Stuppnik und seine Mannen sind sich sicher: Wir befreien Amalia. Am Samstag soll dann die schönste Vandanserin endgültig in den Hexenhimmel verabschiedet werden.
Das Vandanser Funkenabbrennen beginnt am Samstag, 19 Februar, um 19 Uhr. Der Funkenplatz befindet sich hinter der Kirche. Für Speisen und Getränke ist gesorgt.
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