Ist der Täter gefasst, sind die Chancen auf Schadenersatz nicht aussichtslos. Vandalen denken nicht an die Folgen. Der Druck in der Gruppe cool zu sein oder der Frust nach einem Streit sind stärker als alle Gedanken an die Konsequenzen. Strafrechtlich bietet das Gesetz diverse Variationen von Sachbeschädigungen. Egal, welche zum Tragen kommt, eine Vorstrafe ist fix. Daneben warten Opfer oder deren Versicherungen auf Schadenersatz.
Lange Zeit
Hat die Zerstörungswut ein Strafverfahren zur Folge, kann sich der Geschädigte als Privatbeteiligter anschließen. Steht zum Beispiel fest, dass der Angeklagte die betreffende Heckscheibe zertrümmert hat, und gibt es eine Reparaturrechnung, spricht das Gericht dem Geschädigten den Betrag zu. Dies hat zur Folge, dass das Opfer sich dieses Geld 30 Jahre lang zurückholen kann. Damit relativiert sich der Spruch Wo nichts ist, hat der Kaiser sein Recht verloren, denn 30 Jahre sind eine lange Zeit. Jüngere Randalierer kommen in dieser Zeit vermutlich irgendwann zu Geld. Abgeklärt werden im Strafprozess allerdings nur einfache, übersichtliche Dinge mit eindeutig bezifferbaren Schäden.
Hilfe bei Gericht
Der richterliche Zuspruch bewirkt also einen Exekutionstitel. Mit diesem Schriftstück kann man sich in regelmäßigen Abständen ans Gericht wenden, welches über Exekution versucht das Geld vom Schädiger zurückzubekommen. War der Versuch erfolglos, kann man es nach einiger Zeit wieder versuchen, 30 Jahre hat man Zeit. Beim Amtstag informieren Bezirksgerichte kostenlos über das Prozedere. Das auszufüllende Formular stellt unter Anleitung keine Hürde dar und die Kosten sind überschaubar. Die Höhe der Gebühren richtet sich nach dem Schaden. Bei einer 2000-Euro-Reparatur betragen die Gebühren zum Beispiel 54 Euro. Eine Ausgabe, die sich unter Umständen lohnt.
Das kostet’s
Zertrümmerte Heckscheibe: ab 800 Euro aufwärts
Lackschaden: meist nicht unter 1000 Euro
Kaputte Scheibenwischer: rund 50 Euro
Demolierter Außenspiegel: (bei integriertem Blinker, schwenkbar und beheizbar) ab 400 Euro
Zerschnittenes Cabriodach: Ersatz nicht unter 3000 Euro