Das teilte das Verteidigungsministerium in Seoul am Donnerstag nach einem Telefongespräch von US-Verteidigungsminister Ashton Carter mit dessen südkoreanischem Amtskollegen Han Min-koo mit. Wie die Reaktionen genau aussehen sollen, war zunächst unklar.
Südkorea wird Propaganda-Beschallung starten
Als Reaktion auf den neuen Atomtest in Nordkorea will Südkorea seine Propaganda-Durchsagen an der Grenze wieder aufnehmen. Die Beschallungsaktion solle am Freitag beginnen, teilte eine Sprecherin des Präsidialamts in Seoul am Donnerstag mit. Südkorea hatte die Lautsprecher-Propaganda bereits im vergangenen Sommer nach elfjähriger Unterbrechung wieder aufgenommen.
Grund war damals die Verletzung von zwei südkoreanischen Soldaten durch mutmaßliche nordkoreanische Landminen. Erst nach bilateralen Krisengesprächen wurde die Lautsprecheraktion wieder beendet.
Zweifel ob es eine Wasserstoffbombe war
Nordkorea hatte nach eigenen Angaben am Mittwoch erstmals erfolgreich eine Wasserstoffbombe gezündet. Atomexperten in Südkorea und anderen Staaten bestätigten nach Erdbebenmessungen einen Kernwaffentest in dem international isolierten Land. Sie bezweifelten aber angesichts der begrenzten Sprengkraft, dass tatsächlich eine Wasserstoffbombe (H-Bombe) detoniert ist. Deren Sprengkraft liegt normalerweise um ein Vielfaches höher als bei einer Atombombe.
USA werden Südkorea verteidigen
Carter und Han betonten, die internationale Gemeinschaft wolle Nordkorea nicht als “Atommacht” anerkennen. Zugleich bekräftigte Carter die “eiserne Entschlossenheit” der USA, Südkorea zu verteidigen. Diese Verpflichtung umfasse alle Aspekte der erweiterten Abschreckung, hieß es. US-Präsident Barack Obama und seine südkoreanische Kollegin Park Geun-Hye verurteilten Nordkoreas Vorgehen in einem Telefonat in der Nacht auf Donnerstag als erneuten Verstoß gegen das Völkerrecht, wie das Weiße Haus mitteilte.
Die USA haben Südkorea unter ihren “nuklearen Schutzschild” gestellt. Zudem sind 28.500 US-Soldaten in Südkorea als Abschreckung stationiert.
Südkoreas Generalstabschef Lee Sun-jin und der Befehlshaber der US-Streitkräfte Korea (USFK), Curtis Scaparrotti, hätten bei einem Treffen nach dem Atomtest in Nordkorea über die Verlegung strategischer Waffen der USA nach Südkorea gesprochen, berichtete die südkoreanische Nachrichtenagentur Yonhap unter Berufung auf das Verteidigungsministerium in Seoul. Dazu gehörten etwa die mögliche Verlegung eines Atom-U-Boots, eines B-52-Langstreckenbombers oder von Jagdflugzeugen des Typs F-22. Details seien aber noch nicht festgelegt worden, hieß es.
UNO zieht weitere Konsequenzen in Betracht
In einer Dringlichkeitssitzung hatte auch der UNO-Sicherheitsrat den jüngsten Atomtest durch Nordkorea verurteilt. Der Test verstößt gegen vier bestehende UNO-Resolutionen. Der Rat ziehe “weitere bedeutende Maßnahmen” in Betracht, sagte der derzeitige Ratsvorsitzende Elbio Rosselli in New York.
Nordkorea hatte zwischen 2006 und 2013 auf dem Testgelände in Punggye Ri im Kreis Kilju im Nordosten bereits drei Atomwaffentests unternommen, auf die der Sicherheitsrat jeweils mit neuen Sanktionen antwortete. Die Diktatur unter Machthaber Kim Jong-un sieht sich von den USA bedroht und stockt ihr Nukleararsenal seit Jahren stetig auf.
(APA)
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