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USA: Misshandlungen im Irak länger bekannt

Die US-Armee soll schon seit Monaten über die systematische Folterung von Gefangenen im Irak im Bilde gewesen sein. Drei Untersuchungen soll es dazu gegeben haben.

Dies sagte der US-Journalist Seymour Hersh am Sonntag im US- Nachrichtensender CNN.

Hersh veröffentlichte seine Erkenntnisse im US-Magazin „The New Yorker“. Er bezog sich auf einen als geheim eingestuften Untersuchungsbericht des US-Generalmajors Antonio Taguba. Danach gab es bereits zwischen Oktober und Dezember des vergangenen Jahres im Gefängnis von Abu Gharib bei Bagdad zahlreiche Fälle „sadistischer, eklatanter und brutaler krimineller Misshandlungen“.

Hersh berichtete, die Misshandlungen gingen weit über jene hinaus, die zuletzt vom US-Fernsehsender CBS veröffentlicht wurden. In dem 53-seitigen Bericht soll der US-General eine aktive Rolle des Militärgeheimdienstes bei den Folterungen irakischer Gefangener beschreiben, um diese für Verhöre gefügig zu machen. Mit „veränderten Maßnahmen“ hätten „die Bedingungen“ für Befragungen durch den Geheimdienst geschaffen werden sollen.

Hersh zitiert eine ganze Liste von Foltermethoden, die von US- Soldaten an irakischen Gefangenen verübt worden sein sollen. Sie reichen vom Übergießen nackter Gefangener mit kaltem Wasser bis zu Vergewaltigungen mit Besenstielen. In einem Fall sei ein Hund auf einen Gefangenen gehetzt worden. In einem anderen habe ein Militärpolizist die Wunde eines Irakers zugenäht, die dieser sich zugezogen hatte, nachdem er gegen die Wand seiner Zelle gestoßen worden sei.

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