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USA: Flugzeug löste Großalarm aus

Ein Privatflugzeug hat am Mittwochabend den aus Sicherheitsgründen gesperrten Luftraum über der US-Hauptstadt Washington verletzt und damit einen Großalarm ausgelöst.

US-Präsident George W. Bush wurde an einen sicheren Ort gebracht. Das Kapitol, der Sitz des US-Parlaments, wurde mitten während Sitzungen beider Kammern des Hauses geräumt. Polizisten begannen, mehrere Bürogebäude zu umstellen.

Die Maßnahmen wurden offiziellen Angaben zufolge innerhalb weniger Minuten gestoppt, nachdem die zweimotorige Propellermaschine von der Luftwaffe abgefangen und umgeleitet worden war. Der Pilot habe offenbar schlechtem Wetter ausweichen wollen und sei dabei unwissentlich in den Luftraum Washingtons geraten, sagten Vertreter des Ministeriums für Heimatschutz. Es war der zweite Vorfall dieser Art innerhalb von sechs Wochen. Am 11. Mai hatte sich Bush jedoch nicht im Präsidialamt aufgehalten, als Alarm ausgelöst wurde.

Seit den Anschlägen am 11. September 2001 gelten strenge Sicherheitsvorkehrungen in der US-Hauptstadt. Die Attentäter hatten eines von vier entführten Passagierflugzeugen in das Pentagon, den Sitz des US-Verteidigungsministeriums, bei Washington geflogen. Bei den Anschlägen kamen rund 3.000 Menschen ums Leben.

Im Weißen Haus sei umgehend die Alarmstufe Rot ausgelöst worden, sagte Bushs Sprecher Scott McClellan nach dem Vorfall vom Mittwoch. Bush habe daraufhin seine Residenz verlassen. McClellan machte keine Angaben, wohin der Präsident gebracht wurde. Im Mai hatte sich Bushs Ehefrau Laura zum Zeitpunkt des Alarms im Weißen Haus aufgehalten. Sie suchte einen sicheren Raum innerhalb des Gebäudekomplexes auf. Die Alarmstufe für das Präsidialamt sei innerhalb weniger Minuten wieder auf Gelb gesenkt worden, sagte McClellan weiter.

Die Polizei alarmierte Abgeordnete sowie Mitarbeiter des Repräsentantenhauses und des Senats per E-Mail und forderte sie auf, die Parlamentsgebäude zu verlassen. Es werde ein nicht identifiziertes Flugzeug verfolgt und „alle Personen müssen das Kapitol sowie die Gebäude Hart, Dirksen und Russell verlassen“, hieß es darin. Sowohl der Senat als auch das Repräsentantenhaus befanden sich mitten in Abstimmungen über verschiedene Gesetzesvorlagen. Sie setzten ihre Voten nach der Rückkehr der Abgeordneten wie ursprünglich geplant fort.

Das Privatflugzeug befand sich rund 13 Kilometer vor der Hauptstadt, als es von Maschinen der Luftwaffe und der Heimatschutzbehörde abgefangen wurde. Das Flugzeug des Typs Beechcraft King Air 300 habe sofort abgedreht, als sich die Militärmaschinen genähert hätten, sagten Regierungsvertreter. Die Maschine wurde einem Sprecher des Heimatschutzministeriums zufolge nach Winchester im US-Staat Virginia begleitet. Der Pilot sei dort von Vertretern der Strafverfolgungsbehörden erwartet worden. Das Flugzeug war den Angaben zufolge in Wilmington in Delaware gestartet und wollte nach Defiance in Ohio.

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