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USA: Details über US-Verbrechen im Irak

Im Skandal um mutmaßliche Kriegsgräuel von US-Soldaten im Irak sind in einem Pressebericht schockierende neue Details geschildert worden.

Die „Washington Post“ zitierte am Montag aus Krankenhausakten, ein im März in Mahmudiya bei Bagdad vergewaltigtes und später ermordetes Mädchen sei erst 15 Jahre alt gewesen. Sie hatte sich laut Nachbarn zuvor bei ihrer Mutter mehrmals über Zudringlichkeiten von US-Soldaten an einem Kontrollpunkt beschwert.

Ein Nachbar berichtete der Zeitung, er habe als einer der ersten das Todesopfer sowie die ebenfalls ermordeten Eltern und die siebenjährige Schwester in dem Haus gesehen. Demnach lag das Vergewaltigungsopfer in einer Ecke des Zimmers mit hochgeschobenem Kleid und von Feuer versengtem Haar. In der Nähe habe auch ein verbranntes Kissen gelegen. Zwar bestätigte die Zeitung nicht, dass die Frau von US-Soldaten getötet wurde. Doch Nachbarn glaubten offenbar, dass es sich um den Mordfall handle, zu dem derzeit in den USA ermittelt werde.

Die US-Armee hat bisher wenige Einzelheiten über den Ermittlungsfall bekannt gegeben. Demnach wird gegen drei Soldaten im Zusammenhang mit der Vergewaltigung und Ermordung einer Frau sowie der Tötung dreier Familienmitglieder ermittelt. Aus Armeekreisen in Bagdad verlautete, in dem ermittelten Fall werde das Vergewaltigungsopfer in den US-Akten allerdings als 20-Jährige geführt. Der Skandal war aufgedeckt worden, nachdem im vergangenen Monat Soldaten eines im Irak stationierten US-Infanterieregiments Vorwürfe gegen Kameraden erhoben. Laut US-Offizieren hatte die Armee zuvor angenommen, die Gräueltat sei von Rebellen im Irak verübt worden.

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