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USA: Bluttat im NASA-Kontrollzentrum

Ein Streit unter Arbeitskollegen hat mit großer Wahrscheinlichkeit die Bluttat im NASA-Kontrollzentrum in Houston ausgelöst - Bewaffneter tötete einen Arbeitskollegen und sich selbst.

Der mit einer Pistole bewaffnete Täter hatte am Freitagnachmittag einen Kollegen erschossen und danach eine Mitarbeiterin als Geisel genommen. Drei Stunden nach der Geiselnahme tötete sich der 60 Jahre alte Mann mit einem Kopfschuss. Die mit Klebeband gefesselte Frau blieb unverletzt.

Der Schütze hinterließ nach Angaben der Polizei eine Liste mit Namen und Telefonnummern sowie eine Nachricht. Der Täter, Opfer und Geisel sollen noch vor der Tat gemeinsam Mittagessen gegangen sein, berichteten US-Medien unter Hinweis auf die Ermittler. Dabei soll es zwischen Täter und Opfer zu einem Streit gekommen sein. „Es gab einen Disput zwischen dem Verdächtigen und dem Opfer“, sagte der Polizeichef von Houston Harold Hurtt. Die Ehefrau des getöteten NASA-Mitarbeiters sagte dem lokalen Sender KPRC, dass ihr Mann den Namen des Täters erwähnt habe. Es sei aber nicht fair, den genauen Wortlaut zu wiederholen.

Der getötete NASA-Mitarbeiter war seit 25 Jahren Ingenieur bei der US-Raumfahrtbehörde. Der unverheiratete und kinderlose Schütze hatte seit 13 Jahren für eine Vertragsfirma der NASA auf dem Gebäudekomplex des Kontrollzentrums in Houston gearbeitet.

Der mit einer Pistole bewaffnete Täter hatte nach Angaben der Polizei am Freitagnachmittag zuerst seinen Kollegen getötet. Danach verbarrikadierte sich der Ingenieur in einem Büro im oberen Stockwerk eines zweigeschossigen Gebäudes. Die gefesselte Frau konnte das Klebeband von ihrem Mund entfernen und die Sicherheitskräfte anrufen. Die rund 50 Mitarbeiter in dem Gebäude brachten sich in Sicherheit. Ein Einsatzkommando versuchte drei Stunden lang vergeblich, Kontakt zum Geiselnehmer herzustellen. Schließlich tötete sich der Mann selbst.

Unklar blieb, woher der Täter trotz der NASA-Sicherheitskontrollen seine Waffe hatte. Die Raumfahrtbehörde hatte nach eigenen Angaben nach dem Amoklauf von Blacksburg (Virginia) mit 33 Toten die Sicherheitsvorkehrungen verschärft. NASA-Direktor Michael Griffin sagte, die Tragödie habe die gesamte Raumfahrtbehörde betrübt gemacht. „Wir versuchen zu verstehen, wie und warum dies geschehen konnte“, sagte der Direktor des Johnson Space Center in Houston, Michael Coats. Die Bluttat hatte nach Angaben der NASA die Arbeit im Kontrollzentrum nicht beeinträchtigt.

Es ist der zweite schwere Zwischenfall in der NASA innerhalb von nur drei Monaten. Nach einem Liebes- und Beziehungsdrama muss sich die inzwischen entlassene NASA-Astronautin Lisa Nowak vor Gericht wegen versuchter Entführung verantworten. Nowak hatte einer Nebenbuhlerin auf dem Flughafen von Orlando in Florida aufgelauert und versucht, mit Gewalt in deren Auto zu gelangen.

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