Der Arzt habe seiner schwangeren Mandantin eine Untersuchung empfohlen, sagte Englands Anwalt Richard Hernandez am Rande der Anhörung in Fort Bragg.
Er beschuldigte die US-Regierung, an der Soldatin ein Exempel für den Gefangenen-Skandal statuieren zu wollen und sie als Sündenbock zu missbrauchen. Am Morgen hatte die 21-Jährige keinerlei Regung gezeigt, als sie in Uniform den Gerichtssaal betrat. Das Gericht muss über einen möglichen Prozess gegen England befinden.
Der US-Armee-Ermittler Paul Arthur sagte vor der Militärrichterin Denise Arn aus, England und andere US-Soldaten hätten die Aufnahmen von misshandelten irakischen Gefangenen in Abu Ghraib zum Spaß gemacht. England habe die Bilder ihm gegenüber als großen Witz und nichts Ernstes bezeichnet. Der Ermittler Warren Worth sagte, England hätte in Abu Ghraib die Gefangenen-Trakte gar nicht erst betreten dürfen.
Bei der auf mehrere Tage angesetzten Anhörung sollen zahlreiche Zeugen aussagen, unter ihnen Ermittler und Kameraden Englands von der 372. Militärpolizeikompanie. Zu den 19 Anklagepunkten gegen England zählen unter anderem Misshandlungen Gefangener und Befehlsverweigerung. Im Falle einer Verurteilung drohen ihr bis zu 38 Jahre Haft und unehrenhafte Entlassung aus der Armee. Allerdings sind auch eine außergerichtliche Bestrafung oder eine Einstellung des Verfahrens möglich.
Die 21-Jährige war durch drastische Misshandlungsfotos zur Symbolfigur des Skandals im Militärgefängnis Abu Ghraib geworden. Fotos gingen um die Welt, welche die lachende Soldatin mit einem nackten irakischen Gefangenen an einer Hundeleine zeigten. Neben England sind in dem Skandal sechs weitere US-Soldaten angeklagt, unter ihnen Charles Graner, von dem die Soldatin ein Kind erwartet. Einer der Angeklagten wurde bereits zu einem Jahr Haft verurteilt.
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