AA

USA: 1000. Hinrichtung vollzogen

Begleitet von Protesten ist in den USA der 1000. Häftling seit Wiedereinführung der Todesstrafe im Jahr 1976 hingerichtet worden. Der Doppelmörder Kenneth Lee Boyd starb kurz nach 2.00 Uhr (8.00 MEZ).

Er starb im Zentralgefängnis von Raleigh im Bundesstaat North Carolina durch eine Giftspritze. Kurz zuvor hatten ihn noch Familienangehörige besucht. Der 57-jährige war 1994 wegen Mordes an seiner von ihm getrennt lebenden Frau und seines Schwiegervaters zum Tod verurteilt worden.

Gegner der Todesstrafe, darunter Amnesty International, hatten seit Tagen mit Mahnwachen und anderen Aktionen auf das „Hinrichtungsjubiläum“ aufmerksam gemacht und die Praxis in den USA als „barbarisch“ angeprangert. Auch in der Nacht hatten wieder 100 Demonstranten vor dem Gefängnis gegen die Todesstrafe demonstriert.

Boyds Exekution war die 56. in diesem Jahr. Bereits am Abend (Ortszeit) ist in South Carolina die Hinrichtung des 34-jährigen Shawn Paul Humphries geplant, der wegen Mordes an einem Geschäftsinhaber verurteilt wurde.

Australier in Singapur hingerichtet

Unterdessen wurde in Singapur ungeachtet internationaler Gnadenappelle ein Australier wegen Rauschgiftschmuggels hingerichtet. Der 25-jährige, aus Vietnam stammende Nguyen Tuong Van starb am Freitag durch den Strang, wie das Innenministerium mitteilte. Nach Angaben der Menschenrechtsorganisation amnesty international aus dem Jahr 2004 wurden in Singapur seit 1991 fast 420 Menschen exekutiert, die meisten wegen Drogenvergehen. Damit habe der Stadtstaat gemessen an der Bevölkerungszahl weltweit die höchste Zahl an Hinrichtungen.

Insgesamt haben im vergangenen Jahr 25 Staaten Todesurteile vollstreckt, so amnesty. Fast alle Hinrichtungen (97 Prozent) fanden in nur vier Ländern statt: in China, dem Iran, Vietnam und in den Vereinigten Staaten.

home button iconCreated with Sketch. zurück zur Startseite
  • VOL.AT
  • Welt
  • USA: 1000. Hinrichtung vollzogen