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US-Diözese zahlt über 20 Millionen Dollar an Missbrauchsopfer

Eine katholische Diözese in den USA zahlt Missbrauchsopfern pädophiler Priester insgesamt mehr als 20 Millionen Dollar (16 Millionen Euro).

Wie der Bischof von Burlington im US-Staat Vermont, Salvatore Matano, am Donnerstag (Ortszeit) mitteilte, sollen 26 Betroffene 17,65 Millionen Dollar erhalten. Zudem habe sich die Kirche mit den Klägern in drei Berufungsprozessen auf nicht genannte Entschädigungssummen geeinigt. Der Rechtsvertreter vieler Missbrauchsopfer, Jerry O’Neill, sagte, die Gesamtsumme belaufe sich auf mehr als 20 Millionen Dollar.

Wie Matano auf der Website der Diözese weiter erklärte, wird die Kirche ein Verwaltungsgebäude in Burlington sowie ein rund zehn Hektar großes Grundstück für Freizeitaktivitäten verkaufen, um die Entschädigungen zu finanzieren. Ferner habe sie einen Kredit aufgenommen. Viele der Missbrauchsfälle in Burlington gehen auf die 70-er Jahre zurück. Laut O’Neill waren zwei Priester verwickelt, Edward Paquette und Alfred Willis.

Eine Häufung von Missbrauchsskandalen hatte die US-Kirche vor knapp zehn Jahren in ihre tiefste Krise geführt, seit den 60-er Jahren waren einer Untersuchung zufolge 14.000 Menschen von bis zu 5000 Priestern missbraucht worden. Die Kirche verschärfte als Reaktion ihr internes Vorgehen gegen pädophile Priester, die sie lange durch Vertuschung geschützt hatte. Millionenschwere Entschädigungen führten in der Folge ganze Diözesen in den Bankrott.

Weltweit wurde die katholische Kirche in den vergangenen Monaten von einer Welle von Enthüllungen über Missbrauchsfälle in verschiedenen Ländern erschüttert, auch in Deutschland. Der Vatikan wird dabei mit Vorwürfen konfrontiert, Fälle sexuellen Missbrauchs vertuscht zu haben. Dabei ist auch Papst Benedikt XVI. persönlich in die Kritik geraten.

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