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US-Alliierte wollen keine Gefangenen aus Guantanamo

Die US-Regierung versucht laut der dänischen Tageszeitung „Politiken“ seit rund drei Jahren mit wenig Erfolg, ihre Verbündeten dazu zu überreden, Häftlinge aus dem viel kritisierten Gefangenenlager auf der US-Basis Guantanamo aufzunehmen.

Laut Zeitungsbericht handelt es sich um Gefangene, mit „geringem oder keinem Sicherheitsrisiko“. Dänemark und etliche andere europäische Länder hätten sich bisher geweigert, derartige Gefangene aufzunehmen. Lediglich Albanien habe eingewilligt, einige Gefangene aufzunehmen, sagte ein juridischer Berater der US-Armee, der texanische Rechtsprofessor Jeffrey Addicott, gegenüber der Zeitung.

Unter Berufung auf eine „zentrale Quelle“ aus US-Regierungskreisen heißt es weiter, die USA versuchten insgesamt 100 der derzeit 300 Gefangenen auf der auf der Karibik-Insel Kuba gelegenen US-Basis loszuwerden. Davon sollen etwa drei Viertel in ihre – großteils in Zentralasien gelegenen – Herkunftsländer abgeschoben werden. Diese hätten bisher allerdings ebenfalls wenig Bereitschaft gezeigt, die Gefangenen aufzunehmen.

Eine Gruppe von 20-25 Gefangenen will die US-Regierung jedoch nicht in ihre jeweiligen Heimatländer abschieben, weil ihnen dort Folter droht. Genau diese Menschen versuche Washington nun in Dänemark und einer Reihe von anderen europäischen sowie in vier außereuropäischen Ländern zu platzieren. Jedes Land werde gebeten, „zwei bis drei“ Personen aufzunehmen, damit die nationale Sicherheit der potenziellen Aufnahmeländer nicht allzu sehr strapaziert werde, zitierte „Politiken“ die anonyme US-Regierungsquelle.

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