Unterstützung und Hilfe via Telefon

Jetzt gibt es auch für pflegende Angehörige eine Art von

Telefonseelsorge. “Zuhören & mehr” nennt sich das Projekt, unter dem eine

kostenlose Hotline angeboten wird. Hier können sich Betroffene über

Hilfsmöglichkeiten informieren oder einfach nur reden.

Initiatorin ist Helga Fürst. Sie weiß, was es heißt, ständig für einen

pflegebedürftigen Menschen da zu sein. “Das ständige Gebundensein bringt

große psychische Belastungen, weil man sich sehr isoliert und mit seinen Sorgen

allein gelassen fühlt”, sagt Fürst. Und ergänzt: “Hier ist jede Form der Zuwendung

gefragt.”

Langjährige Erfahrung

Diese Erkenntnis, die aus ihrem persönlichen Pflegealltag resultiert, war für Helga

Fürst letztlich Motivation, das Projekt auf die Beine zustellen. Acht Gleichgesinnte

unterstützen sie dabei. Alle Frauen sind mit Handys ausgestattet und bieten

pflegenden Angehörigen “Hilfe via Telefon”. Kostenlos und, wenn gewünscht,

auch anonym. Zudem verfügen die Frauen über langjährige Pflegeerfahrung.

“Wenn man die Situation selbst kennt, findet man für andere leichter die richtigen

Worte”, ist Helga Fürst überzeugt. Im Gespräch abladen können, Trost,

Anerkennung und Mut finden, Verständnis für seine Grenzen erfahren, Kraft tanken:

das ist es, was über die Hotline vermittelt werden soll.

Denn Hilfsangebote werden von pflegenden Angehörigen nach wie vor nur sehr

zögerlich angenommen. Das neue Kommunikationsprojekt wird von der

Landesregierung finanziert. Für Soziallandesrätin Dr. Greti Schmid stellt es eine

weitere Möglichkeit dar, die Lebenssituation der pflegenden Angehörigen

“spürbar zu verbessern”. Von den gut 9000 pflegebedürftigen Menschen in

Vorarlberg werden derzeit mehr als 7000 zu Hause betreut.

VN: Die Hotline ist unter der Nummer 0800/204 414 zu folgenden Zeiten

erreichbar: Montag bis Freitag 9 bis 11 Uhr, Dienstag 15 bis 17 Uhr und

Donnerstag 20 bis 22 Uhr.