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Universitätskliniken der MedUni Wien drohen mit Überlastungsanzeigen

Nun drohen die Mediziner mit Überlastungsanzeigen.
Nun drohen die Mediziner mit Überlastungsanzeigen. ©APA
Der Konflikt rund um die Besetzung der Universitätskliniken der MedUni Wien im AKH geht weiter. "Wir werden weiter protestieren. Wir werden Überlastungsanzeigen machen", kündigte der Betriebsratsobmann des wissenschaftlichen Personals, Thomas Perkmann, am Dienstag an.
Ärzte weisen Verantwortung zurück
Mediziner sind sauer
Engpässe befürchtet

Zuvor hatte an der MedUni Wien eine Betriebsversammlung stattgefunden. Laut Angaben von Perkmann hatten weder der Ärztliche Direktor des AKH, Reinhard Krepler, noch ein Vertreter der vor kurzem neu geschaffenen Exekutivkommission des Primarärztekollegiums (Vorsitzender: Christoph Zielinski) teilgenommen. Beide hätten abgesagt. Perkmann: “Es putzt sich jeder ab.”

Die Konsequenzen der Reduktion der Journal-Nachtdienste durch Rektor Wolfgang Schütz – es sind vorerst einmal mit Anfang des Jahres elf – könnten und dürften laut AKH-Chef Reinhard Krepler “nur unter angemessenen Rahmenbedingungen übernommen werden”. Die Evaluierung dieser Bedingungen obliege primär jeder betroffenen Person, übergeordnet den Abteilungs- bzw. Klinikleitern. Die diensthabenden Ärzte wollen aber nicht im Regen stehen gelassen werden, erklärte Perkmann. Der Standesvertreter: “Die Stimmung ist sehr aufgeheizt.” Die Ärzte der MedUni Wien, bezahlt vom Wissenschaftsministerium, würden lieber sofort denn später auch öffentlich protestieren.

Journal-Nachtdiensten in Wien überlastet

Jedenfalls sollen die diensthabenden Ärzte nun genau dokumentieren, wie es in den Journal-Nachtdiensten mit dem Rest der Besetzung zugeht. Perkmann: “Wir werden Überlastungsanzeigen machen.” Das sollte sofort geschehen, wenn zum Beispiel Patienten nicht mehr optimal betreut werden könnten. Am Wochenende sei zum Beispiel ein Konsiliardienst der Universitätsklinik für Psychiatrie nicht entsprechend erreichbar gewesen.

Die Vorgeschichte: Zunächst gab es Mitte Oktober vergangenen Jahres heftige Proteste wegen der Auswirkungen der zwischen dem Betriebsrat des wissenschaftlichen Personals und der MedUni Wien in Person von Rektor Wolfgang Schütz abgeschlossenen Betriebsvereinbarung.

Zu wenig Ärzte

Die Ärzte im Journal-Nachtdienst gehen seither nach 25 Stunden aus dem patientenbezogenen Dienst und sollen sich im Nachtdienst eventuell noch der Forschung etc. widmen. Das Ergebnis: Es fehlten jeden Vormittag 173 Ärzte für den Routinebetrieb mit den Ambulanzen.

Die nächste Stufe der Auseinandersetzungen: Nach einem vor zwei Jahren nicht gelungenem Versuch, 24 dieser Journal-Nachtdienste zu streichen, startete der Rektor mit Anfang des Jahres einen neuerlichen Anlauf: Entfall von elf Nachtdiensten, dafür das Versprechen der Aufnahme von 22 Ärzten zusätzlich.

(APA)

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