In der Hauptstadt Budapest versammelten sich die vierte Nacht in Folge rund 10.000 Menschen in der Nähe des Parlaments, um erneut den Rücktritt von Ministerpräsident Gyurcsany zu fordern. Anders als zuletzt blieb es jedoch in der Stadt weitgehend friedlich.
Auseinandersetzungen mit der Polizei gab es nicht. Unbekannte zündeten in der Nacht ein Parteibüro der Sozialisten in Budapest an, meldete die ungarische Nachrichtenagentur MTI. Verletzt wurde niemand. Der Brand wurde vom automatischen Feuerlöschsystem gelöscht. Offenbar entstand nur geringer Sachschaden.
In den vergangenen Nächten war es in Ungarn zu den schwersten Ausschreitungen seit Jahrzehnten gekommen. Bei den Auseinandersetzungen zwischen randalierenden Demonstranten und Sicherheitskräften waren zuletzt hunderte Menschen verletzt und zahlreiche Autos und Geschäfte beschädigt worden.
Anlass für die Proteste sind Aussagen von Regierungschef Gyurcsany bei einer internen Rede vor der Fraktion der Sozialisten im Mai, in den vergangenen eineinhalb-zwei Jahren gelogen zu haben. Ein Tonbandmitschnitt der Rede war am Sonntag im ungarischen Radio veröffentlicht worden. Trotz der anhaltenden Proteste lehnt der Politiker einen Rücktritt ab.
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