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Unfallopfer: „Ich bin nur noch ein halber Mensch“

Unfallchirurg wird im Auftrag des Gerichts ein Gutachten erstellen
Unfallchirurg wird im Auftrag des Gerichts ein Gutachten erstellen ©Bilderbox
Feldkrich - Ein verletzter Radler fordert von einer Autofahrerin in einem Zivilprozess 20.000 Euro Schadenersatz.

Ich bin nur noch ein halber Mensch“, sagte der Kläger am Dienstag in der ersten Verhandlung. Seit dem Verkehrsunfall habe er Schwindelgefühle. Deshalb fahre er inzwischen weder mit dem Rad noch mit dem Auto. Er habe durch den Unfall zudem seinen Geschmacks- und Geruchssinn verloren. Gestern habe er zu seiner Frau gesagt, der Käse schmecke wie Brot. Wegen seiner Schmerzen in der Schulter könne er nicht mehr im Garten arbeiten, berichtete der Pensionist.

Der 80-Jährige sieht sich als Unfallopfer. Der Unterländer war auf seinem Fahrrad unterwegs zu einer Kontrolle bei einem Arzt, als er von einem Auto angefahren und schwer verletzt wurde. Der Radfahrer hat die Autofahrerin und deren Haftpflichtversicherung auf Schadenersatz geklagt. Der Kläger fordert 20.000 Euro und die gerichtliche Feststellung, dass die Pkw-Lenkerin für seine allfälligen zukünftigen Schäden aus dem Verkehrsunfall zu haften hat.

Bei der gestrigen vorbereitenden Tagsatzung am Landesgericht Feldkirch beschloss Richterin Birgit Vetter in dem anhängigen Zivilprozess, an der Unfallstelle einen Lokalaugenschein im Beisein eines verkehrstechnischen Sachverständigen durchzuführen. Ein Unfallchirurg wird im Auftrag des Gerichts ein Gutachten erstellen. Er soll beurteilen, ob noch andere Ärzte als Sachverständige benötigt werden.

Geruch von Braten

Dass er die beim Unfall erlittenen Verletzungen überlebt habe, sei ein medizinisches Wunder, hätten behandelnde Ärzte zu ihm gesagt, teilte der Kläger mit. Er habe sich mit einem Schädel-Hirn-Trauma, Rippenbrüchen und anderen Verletzungen auf der Intensivstation eines Landeskrankenhauses befunden.

Seit dem Unfall habe er ständig den Geruch von Braten in der Nase, sagte der 80-Jährige. „Ist es wenigstens ein guter Braten?“, fragte die Zivilrichterin. Der Braten rieche leider auch nach einer chemischen Substanz, antwortete der pensionierte Kriminalpolizist.

(Quelle: NEUE/Seff Dünser)

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