Unerfüllter Swingertraum

Es sollte das große Abenteuer werden. Zuerst die Fahrt nach Feldkrich – natürlich aufgemascherlt und mit feinsten Duftwässerchen an allen möglichen und unmöglichen Stellen versehen.

Ab ins “Ganahl-Areal”, denn dort solle er ja sein: der Swingerclub, für den der 30-jährige Brazer per Erlagschein die Gebühr berappt hatte. Doch dann die Enttäuschung, bei der angegebenen Adresse ist von einem “Club der Lüste” nichts bekannt.

“Der Brazer hat das erst Tage später einen Arbeitskollegen erzählt. Der hat dann Anzeige erstattet”, berichtete einer der ermittelnden Beamten. Über Inserate in mehreren Tages- und Wochenzeitungen war der Brazer auf den angeblichen Swingerclub in Feldkirch aufmerksam geworden.

“Per Postfach hat er dann den Erlagschein angefordert. Mit der Einzahlung von 700 Schilling bekam er die Adresse in Feldkirch. Allerdings hat es dort niemals nur etwas ähnliches wie einen Club für Sexhungrige gegeben”, berichten die Ermittler.

“Die Nachforschungen ergaben, dass mindestens noch 25 andere auf den Schwindel hereingefallen sind. Die Dunkelziffer ist allerdings viel höher.” Nicht schlecht gestaunt haben die Bludenzer Beamten dann auch, als sie nach einer Reihe von Ermittlungen und Befragungen den mutmaßlichen Täter kannten.

Erfinder des Swingerclub ist ein 25jähriger in Bludenz wohnhafter Montafoner. Er hatte schon vor wenigen Jahren versucht, mit einem Farbkopierer das große Geld zu machen. Damals hat er Tausendschillingscheine kopiert.

Von Stefan Kirisits

(Bild: VN)