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UN-Sicherheitsrat uneins über Ahmadinejad

New York - Nach den jüngsten israelfeindlichen Äußerungen des iranischen Präsidenten Mahmoud Ahmadinejad lässt eine gemeinsame Erklärung des UN-Sicherheitsrats auf sich warten.

Am Freitag gelang es dem Gremium nach Angaben des französischen UN-Botschafters Jean-Marc de La Sabliere nicht, den rechtlich nicht-bindenden Text abzusegnen.

Zwar verurteile eine „große Mehrheit der Delegationen“ die „inakzeptablen Äußerungen“ Ahmadinejads, sagte der Diplomat. Ein gemeinsamer Beschluss sei jedoch daran gescheitert, dass eine Delegation keine entsprechenden Anweisungen der eigenen Regierung gehabt habe, und eine andere wegen Vorbehalten ihre Regierung noch konsultieren wolle.

„Wir sind der Ansicht, dass der Sicherheitsrat reagieren muss“, sagte Frankreichs UN-Botschafter weiter. „Ich hoffe, dass es am Montag geschieht.“ Frankreich hatte den Text in den Sicherheitsrat eingebracht. Nach den Worten eines westlichen Diplomaten, der ungenannt bleiben wollte, hatten die Vertreter Katars keine Befugnis, während die Indonesiens Vorbehalte äußerten.

Ahmadinejad hatte Israel am vergangenen Sonntag erneut verbal attackiert. Palästinenser und Libanesen hätten den „Countdown bis zum Zusammenbruch des zionistischen Regimes“ eingeleitet, sagte der iranische Staatschef mit Blick auf den Libanon-Krieg im Sommer vergangenen Jahres und den palästinensischen Raketenbeschuss israelischen Territoriums aus dem Gazastreifen. Sollte die israelische Regierung einen weiteren Krieg gegen den Libanon beginnen, müsse sie sich auf einen „Ozean der Wut“ in Nahost vorbereiten, in der Israels „verfaulte Wurzeln“ untergingen, drohte Ahmadinejad.

Ahmadinedschad hatte im Jahr 2005 international Empörung ausgelöst mit der Äußerung, Israel müsse von der Landkarte getilgt werden. Teheran gilt als einer der wichtigsten Unterstützer der libanesischen Hisbollah-Miliz und fördert die radikalislamische Palästinenserorganisation Hamas.

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