Als der kleine Cain am 8. Jänner des noch jungen Jahres 2011 auf brutale Art und Weise zu Tode kam, war ganz Vorarlberg schockiert. Der Fall schlug hohe Wellen. Neben dem mutmaßlichen Täter Milosav M. wurde weiteren Personen und Institutionen eine Mitschuld am gewaltsamen Tod des Buben gegeben. Schwere Vorwürfe wurden laut, es sei zu wenig gegen die Bedrohung des Kindes im Vorfeld der schrecklichen Tat geschehen.
Fehlverhalten beim Kinderschutz
Laut der vom Meinungsforscher Edwin Berndt durchgeführten VN-Umfrage geben 40 bis 63 Prozent der befragten Personen an, es habe im Zusammenhang mit Cains Tod ein Fehlverhalten von Behörden, zum Beispiel der Jugendwohlfahrt und der Bezirkshauptmannschaft, gegeben. 13 Prozent sind der Meinung, es habe zu wenige Maßnahmen gegenüber dem Tatverdächtigen gegeben, neun Prozent werfen der Kindesmutter vor, unzureichende Maßnahmen zur Verhinderung des Todes ihres Kindes gesetzt zu haben. Ein Ausdruck für die hohe Emotionalität des Falles: 37 Prozent konnten spontan keine Stellungnahme abgeben. Nur sechs Prozent der Befragten stellen Mängel in Abrede. Das heißt: Sie sind der Meinung, dass solche Vorfälle nicht vermieden werden können.
Politische Dimension des Fall Cain
Auch die Politik, allen voran die ÖVP, bekommt im Fall Cain ihr Fett ab. 58 Prozent der befragten Personen hätten einen Untersuchungsausschuss zur Klärung der Umstände befürwortet, nur 19 Prozent sprachen sich gegen die Installierung eines solchen aus. Interessant: Auch 51 Prozent der ÖVP-Anhänger waren für einen Untersuchungsausschuss. 43 Prozent halten die politische Dimension des Falles für gerechtfertigt, 35 Prozent nicht.
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