In Höchst ist man laut ORF empört. Bei der Haller-Variante handle es sich lediglich um eine lokale Umfahrung der Häuser in der Zellgasse, es gebe keine direkte Verbindung in die Schweiz und die vorgesehen Untertunnelung des Lustenauer Bahnhofs sei technisch nicht möglich – so die wichtigsten Ergebnisse der Studie.
Die Route Bregenz-Schweiz würde so gut wie gar nicht entlastet werden, für den grenzüberschreitenden Verkehr sei sie aufgrund der fehlenden Verbindung in die Schweiz uninteressant.
Die Studie kommt zum Schluss, dass die Haller-Variante zwar die Gemeinde Lustenau entlasten würden, aber das auf Kosten der Gemeinde Höchst.
Würde die Variante umgesetzt werden, so steht es in der Studie, müssten die Höchster mit einer Verkehrszunahme von bis zu 25 Prozent mehr rechnen.
Auf Kosten anderer Gemeinde
Die Verkehrsbelastung in Höchst habe das erträgliche Maß schon überschritten, so der Höchster Bürgermeister Werner Schneider. Eine weitere Zunahme von 25 Prozent sei absolut untragbar. Es könne nicht sein, so Schneider, dass eine Gemeinde ihre Probleme auf Kosten einer anderen lösen wolle. Er fordert eine gemeinsame Lösung.
Zweifel an Mehrverkehr
Der Initiator der Nordumfahrung Lustenau, Dietmar Haller, kann diese Vorwürfe nicht ganz verstehen. Es sei zweifelhaft, ob die Verkehrszunahme für Höchst so groß wäre, denn Lkw dürften ohnehin nicht durch Höchst fahren. Diese würden weiterhin durch Lustenau fahren. Er könne sich den Mehrverkehr für Höchst nur schwer vorstellen. Haller will die Nordumfahrungsvariante daher noch nicht aufgeben.
Bürgermeister zurückhaltend
Zurückhaltender reagiert der Lustenauer Bürgermeister Hans-Dieter Grabher. Er wolle sich die Studie zuerst noch ganz genau anschauen. Was aber nicht in Frage komme, sei eine Lösung auf Kosten einer anderen Gemeinde. Auch Verkehrslandesrat Manfred Rein zeigt sich zurückhaltend. Die Nordumfahrung sei nicht so optimal, dass alle applaudieren würden.
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