Ansonsten werde aktive Sterbehilfe die einzige Alternative.
Vielgesagter Satz: “I kumm glei”
In Dornbirn findet derzeit ein Kongress für rund 400 Führungskräfte von Alten- und Pflegeheimen in Österreich statt. Das Motto lautet “I kumm glei” einer der meistgesagten Sätze in Pflegeheimen.
Das Pflegepersonal stößt beinahe täglich an seine Grenzen: zu wenige Betten, zu wenige Ärzte, zu wenig Pflegepersonal, zu wenig persönliche Betreuung, zu viele Medikamente und zu viele Zwangsmaßnahmen. Dies berichtet der ORF.
“Kleine Revolution muss stattfinden”
Das müsse sich dringend ändern, so der Norweger Stein Husebö, Gründungsmitglied der Europäischen Gesellschaft für Palliativmedizin und mehrfacher Autor.
Ansonsten werde über kurz oder lang die aktive Sterbehilfe die einzige Alternative sein, so Husebö. Es brauche mehr und bessere Heimplätze, es müsse eine kleine Revolution stattfinden.
Husebö: Viele Übergriffe
Es würden grundsätzliche Diskussionen und Konzepte fehlen, so Husebö. Es gebe sehr viele Pflegenotstände, zuhause und in den Institutionen, und sehr viele Übergriffe. Als Beispiel nennt Husebö die Verabreichung von Medikamenten, die der Patient eigentlich gar nicht brauche.
Betreuung von Chronisch-Kranken
Die Ressourcen für neue Wege sei da, so Husebö. Aber derzeit fließe noch zuviel in die Akut-Medizin. Die Herausforderung der Zukunft sei aber die Betreuung von Chronisch-Kranken. Daran könne auch die Reife einer Gesellschaft gemessen werden.
Die insgesamt eingereichten 35 Projekte setzten alle frische Impulse, den Bedürfnissen der Heimbewohner nach einem betreuten, jedoch normalen Leben nach dem Heimeinzug nachzukommen. Auf Platz zwei wurde von der unabhängigen Jury eine Initiative der Zentrale des Kuratoriums Wiener Pensionisten-Wohnhäuser rangiert, an dritter Stelle landete das Haus St. Josef am Inn in Innsbruck. Der Innovationspreis wird im Zweijahresabstand ausgeschrieben.
Das Siegerprojekt des Hauses am Mühlengrund des Kuratoriums Wiener Pensionisten-Wohnhäuser setzt auf das Psychobiografische Pflegemodell nach Erwin Böhm. Es fördert eine Gestaltung des Alltags unter Berücksichtigung der persönlichen Lebensgeschichten und der individuellen Bedürfnisse in einem möglichst vertrauten Umfeld. Das zweitgereihte Projekt überzeugte mit einem professionellen Modell zur Einbeziehung von ehrenamtlichen Mitarbeitern vor, während das Projekt auf Platz drei einen Urlaubsaustausch zwischen zwei Senioren- und Pflegeheimen vorsieht.
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