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Um 38 Prozent weniger Einbürgerungen in Vorarlberg

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Von allen Bundesländern verzeichnet Vorarlberg mit 38 Prozent auf 299 Einbürgerungsfälle den stärksten Rückgang in Österreich.

Die Zahl der Einbürgerungen ist weiter stark rückläufig: In den ersten drei Quartalen des heurigen Jahres wurde an insgesamt 5.848 Personen die österreichische Staatsbürgerschaft verliehen, das sind um 26,5 Prozent weniger als im Vergleichszeitraum des Jahres 2008. In den Jahren 2002 bis 2005 waren die Einbürgerungszahlen laut Statistik Austria sogar jeweils vier bis fünf Mal so hoch. Seit der Novelle zum Staatsbürgerschaftsgesetz im März 2006, die den Erwerb der österreichischen Staatsbürgerschaft an strengere Voraussetzungen knüpfte, ist dieser Trend gebrochen.

In allen Bundesländern wurden von Jänner bis September weniger Einbürgerungsbescheide ausgestellt als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Den stärksten Rückgang verzeichnete Vorarlberg mit 38 Prozent auf 299 Einbürgerungsfälle, gefolgt von der Steiermark (37,7 Prozent auf 386), Kärnten (32,5 Prozent auf 224), Niederösterreich (30,2 Prozent auf 896) sowie Wien (29,8 Prozent auf 2.094) und Tirol (28,1 Prozent auf 474). Unterdurchschnittliche Rückgänge wurden in Oberösterreich (9,8 Prozent auf 951), in Salzburg (5,0 Prozent auf 417) und im Burgenland (3,0 Prozent auf 96) verzeichnet.

Hauptgrund für Einbürgerungen ist ein mindestens zehnjähriger Wohnsitz in Österreich, den 1.089 Personen (minus 40,5 Prozent) in den ersten neun Monaten des heurigen Jahres geltend gemacht haben. Nach mindestens vier- bzw. sechsjährigem Wohnsitz und aus weiteren besonders berücksichtigungswürdigen Gründen erhielten nach altem Recht 84 Personen im Ermessen (minus 31,7 Prozent) und nach neuem Recht weitere 961 Personen (plus 12,1 Prozent) aufgrund eines Rechtsanspruches die Staatsbürgerschaft. Insgesamt wurden 2.760 Personen aufgrund eines Rechtsanspruches eingebürgert, darunter 492 (16,6 Prozent) aufgrund der Ehe mit einer Österreicherin oder mit einem Österreicher, und 654 (28,7 Prozent) Personen aufgrund eines mindestens 15-jährigen Wohnsitzes und nachhaltiger Integration. Unter dem Titel “Erstreckung der Verleihung” wurden 1.915 Ehegatten und Kinder österreichische Staatsbürger (33,5 Prozent).

Knapp zwei Fünftel (38,5 Prozent) der eingebürgerten Personen sind bereits in Österreich geboren. Von den über 100 Ländern der bisherigen Staatsangehörigkeit war laut Statistik Austria Serbien mit 1.265 Eingebürgerten absoluter Spitzenreiter. Aus Bosnien-Herzegowina kamen 1.061, aus der Türkei 950 und aus Kroatien 325 Neo-Österreicher. Jeweils mehr als 100 eingebürgerte Personen waren zuvor Staatsangehörige des Kosovo (264), Mazedoniens (224), Rumäniens (185), Deutschlands (121) und Polens (102).

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