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Uganda-Massaker forderte 200 Tote

Zwei Tage nach dem Massaker in einem Flüchtlingslager im Norden Ugandas ist am Montag das Ausmaß des Blutbads bekannt geworden.

Wie Charles Angiro, ein Abgeordneter aus der Region, mitteilte, forderte der Überfall der Rebellen in der Nähe von Lira mindestens 206 Menschenleben. Unzählige wurden verletzt. Viele Menschen verbrannten bei lebendigem Leib. Das Krankenhaus in Lira war voller Verwundeter, von denen einige ihren schweren Verletzungen erlagen. Die Streitkräfte durchkämmten mehrere Dörfer in der Gegend auf der Suche nach den Tätern.

Die Deutsche Welthungerhilfe, die im Gebiet um Lira arbeitet, erklärte am Montag, Rachefeldzüge gegen die Rebellen, wie vom ugandischen Verteidigungsminister angekündigt, seien falsch. Stattdessen müssten die für das Massaker verantwortlichen Rebellenführer vor dem Internationalen Strafgerichtshof angeklagt werden.

Für den Überfall am Samstagabend werden Rebellen der Widerstandsarmee des Herrn (Lord’s Resistance Army/LRA) verantwortlich gemacht. Sie sollen das Flüchtlingslager Barlonyo nördlich von Lira mit Sturmgewehren und Granaten angegriffen und hunderte Hütten niedergebrannt haben. In dem Lager lebten etwa 5.000 Flüchtlinge.

Die LRA kämpft gegen Präsident Yoweri Museveni, seitdem dieser 1986 nach einem fünfjährigen Bürgerkrieg an die Macht kam. Mehr als eine Million Menschen im Norden und Nordosten Ugandas sind bisher vor den Gefechten geflüchtet.

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