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Überraschungskandidat für Ems

Die ÖVP-Landesspitze und die Stadtpartei sind sich nun einig: Der 56-jährige Chef des Rhomberg-Steinbruchs, Dipl.-Ing. Richard Amann, ist Wunschkandidat als Niederstetter-Nachfolger.

Das Verwirrspiel um die Nachfolge des am 8. September zurücktretenden Hohenemser Bürgermeisters Christian Niederstetter hat ein (vorläufiges) Ende: ÖVP-Spitzen in Stadt und Land haben sich auf Dipl.-Ing. Richard Amann eingeschworen. Amann zu den „VN“: „Ich habe noch Bedenkzeit. Schließlich liebe ich meinen tollen und spannenden Beruf.“

Seine persönliche Entscheidung sei noch nicht gefallen. Amann ist politisch relativ „unbefleckt“. Er steht als Ersatzmitglied der ÖVPFraktion in der Stadtvertretung an 61. Stelle. Über Hohenems hinaus ist Amann durch seine kommunikative Haltung in der Frage der Steinbrucherweiterung aufgefallen.

Ein “gestandener” Hohenemser wäre Chef im Rathaus

Dipl.-Ing. Richard Amann, auf den sich die ÖVP als Wunschkandidaten für die Niederstetter-Nachfolge eingeschworen hat, will sich kommende Woche entscheiden, ob er „antritt“. Das letzte Wort dürfte seine Familie haben.

Die Rechnung von Noch-Bürgermeister Christian Niederstetter ist aufgegangen: Er konnte Kurt Raos verhindern. Allerdings in einer wenig appetitlichen Schlammschlacht. Dipl.-Ing. Richard Amann hat zwar wenig politische Erfahrung, er ist aber ein gesessener Hohenemser und äußerst kommunikativ. Der Vater des 56-jährigen Bergbauingenieurs war lange Zeit Stadtamtsdirektor. Der Wunschkandidat von Landeshauptmann Sausgruber hat noch Bedenkzeit. Er müsste den attraktiven Job in der Privatwirtschaft aufgeben, und die Familie muss auch einverstanden sein. Amann ist verheiratet und hat zwei erwachsene Kinder.

Stadtbekannt

In Hohenems selbst ist Dipl.-Ing. Richard Amann sehr wohl bekannt. Er hat sich in der Frage der Steinbrucherweiterung aktiv der Diskussion mit den Kritikern gestellt und hat ein gutes Verhältnis zu den Anrainern.

Chronologie der Streitigkeiten

  • Sommer 2003: Kurt Raos fordert im Sommer 2003 in den „VN“ Niederstetter auf, sein Versprechen wahr zu machen und ihm das Amt zu übergeben.
  • 21. August 2003: Bürgermeister Christian Niederstetter bezeichnet das Vorpreschen seines Stellvertreters Kurt Raos bald danach als größte Enttäuschung in seiner bisherigen politischen Laufbahn.
  • 1. Mai 2004: Beim „Atlantischen Abend“ gibt Niederstetter den Rücktrittstermin bekannt (25. Juni 2004).
  • 30. Mai 2004: Niederstetter wird vorgeworfen, den „Atlantischen Abend“ aus seinem Spesenkonto zu finanzieren. Der Bürgermeister vermutet, Raos habe den Medien die Informationen gegeben.
  • 23. Juni 2004: Niederstetter sagt im „VN“- Interview, er und Raos seien noch nie so weit voneinander entfernt gewesen wie jetzt.
  • 24. Juni 2004: Niederstetter teilt der Stadtvertretung mit, dass er das Vertrauen in seinen Vize verloren habe und forderte alle auf, einen anderen Kandidaten zu suchen. Um das zu ermöglichen, verschiebt er seinen Rücktritt auf 8. September.
  • 28. Juni 2004: ÖVP-Obmann Arno Gächter bezeichnet Niederstetters Abrechnung als „peinlich und bedauerlich“ und begibt sich auf Kandidatensuche.
  • 1. Juli 2004: Kurt Raos beklagt sich in den „VN“, dass ihm und seiner Familie von Niederstetter großer Schaden zugefügt worden sei. Später kündigt er eine Klage wegen Rufschädigung an.
  • 28. Juli 2004: Die ÖVP lässt Kurt Raos als Kandidaten fallen und kündigt einen neuen Mann an.
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