Hierzu wurde die bestehende U1 um 4,6 Kilometer auf 14,6 Kilometer verlängert. Die Gesamtstrecke von der neuen Endstation Leopoldau im Nordosten bis zum Reumannplatz im Süden wird dann in 26 Minuten zu bewältigen sein.
Zu den bestehenden 14 Stationen der Linie kommen nun fünf weitere hinzu: Kagraner Platz, Rennbahnweg, Aderklaaer Straße, Großfeldsiedlung und Leopoldau. Stilistisch orientieren sich die neuen U-Bahnhöfe am bekannten Rot der bisherigen U1-Bauten aus den 1970er und 80er Jahren.
Die Züge werden auf der Neustrecke teils unterirdisch und teils in Hochlage geführt. Die U1 erschließt damit Teile der Bezirke Donaustadt und Floridsdorf, wo rund 90.000 Menschen im direkten Einzugsgebiet des neuen Abschnittes leben. Ein erstes Opfer der U1-Verlängerung ist bereits zu beklagen: Die Straßenbahnlinie 25 wurde zwischen Kagran und Leopoldau aufgelassen und ihre restliche Route von der Linie 26 übernommen. Insgesamt wurden in den Ausbau der U-Bahn 560 Mio. Euro inklusive neuer Garnituren investiert.
Spatenstich 2001
Begonnen hatte die Geschichte der neuen U1 als Teil der dritten Ausbauphase der Wiener U-Bahnen 1998, als der damalige VP-Planungsstadtrat Bernhard Görg die fixe Trassenführung präsentierte. Am 29. Oktober 2001 erfolgte dann der Spatenstich in Kagran.
Beim Bau waren zahlreiche technische Hürden zu überwinden. Vor allem der hohe Grundwasserspiegel führte dazu, dass die Planer Spezialtaucher engagieren mussten, die den U-Bahn-Schacht teils unter Wasser betonierten. Auch kam bei den Arbeiten erstmals seit 1977 wieder der Wiener Maulwurf, eine Tunnelvortriebsmaschine, zum Einsatz. Das High-Tech-Gerät maß 45 Meter Länge bei sieben Meter Durchmesser und einem Gesamtgewicht von 500 Tonnen.
Politische Querschüsse
Zuletzt war es zu politische Querelen über den Eröffnungstermin für die fertige U1 gekommen: Wegen Sicherheitsbedenken gegenüber den neuen U-Bahngarnituren, den so genannten V-Wagen, hat das Verkehrsministerium auch die Genehmigung für die neuen Tunnel zurückgezogen. Die Wiener Linien müssen nun diverse Gutachten nachreichen. Wiens Vizebürgermeister Sepp Rieder (S) hat sich jüngst aber optimistisch gezeigt, dass der Eröffnungstermin am 2. September eingehalten werden kann.
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