“Die beiden haben bei uns ein glückliches Schweineleben bis zum natürlichen Tode”, versprach Hans-Peter Kreidl vom Unterklaffauer Biobauernhof im Neukirchner Ortsteil Trattenbach. Der Familienzuwachs ist bereits am Mittwoch eingetroffen. Für sie wird ein Stall angebaut, damit sie sich richtig wohl fühlen. “Untertags dürfen sie sich auf einem schönen Platzerl am Hof aufhalten.”
Nicht nur die Bewohner der Landwirtschaft auf 870 Meter Seehöhe dürfen die TV-Lieblinge in Zukunft liebkosen, sondern auch die Feriengäste. “Unsere Schweinchen suchen die Nähe von Menschen, die sie ja gewohnt sie. Sie lassen sich gerne streicheln”, weiß Martina Hörmer, Geschäftsführerin der “Ja! Natürlich Naturprodukte GmbH”.
Seit 2005 stehen Ferkeln erfolgreich im Mittelpunkt der Fernsehwerbung. Mittlerweile bewältigten 13 rosa Vierbeiner die Schauspielerrolle mit Bravour. Im Alter von fünf bis sechs Wochen kommen sie in die Schule von Tiertrainer Karl Lang aus Sulz im Wienerwald (NÖ). “Schweinchen sind gescheite Tiere, sie lassen sich wie Hunde trainieren”, schilderte Hörmer. Nach einer einwöchigen Eingewöhnungszeit beträgt die Ausbildungsphase durchschnittlich drei Wochen. “Das hängt aber natürlich vom Charakter des jeweiligen Tieres ab”, erzählte der Tiertrainer.
Weil sich die Aufnahmen – gefilmt wird jeweils im Sommer – über den ganzen Tag hinziehen und nicht selten mehr als 16 Stunden dauern, die “Kleinkinder” aber schnell ermüden, wird die Rolle von zwei bis drei Schweinchen besetzt. Chupachup und Yupidu standen im Juli für zwei Spots vor der Kamera. In der südsteirischen Weinstraße bewarben sie gentechnikfreies, hundert Prozent biologisches Brot. In der zweiten Kampagne beleuchteten sie im Krimmler Achental das glückliche Leben von den Rindern auf den Almen des Nationalparks Hohe Tauern.
In ihrem einfachen, aber unterhaltsamen Dialog mit dem Biobauern führen sie dem Zuseher vor Augen, dass Kühe, die saftige Gräser und würzige Kräuter fressen, eine gute Milch geben. “Je glücklicher die Kühe, desto besser die Milch”, lautet die Botschaft. Einige Fernsehzuseher seien so begeistert von den Spots, dass sie neue Schweinderl-Geschichten erfinden und ihre Drehbücher einsenden, erklärte Hörmer.
Warum die vierbeinigen Stars schon nach einer Drehsaison zu ausgewählten Biobauern in Pension geschickt werden, kann Hörmer leicht erklären: “Sie wachsen zu schnell, für die Werbung brauchen wir kleine Schweinchen.” Gleichzeitig mit dem Pensionsantritt von Chupachup und Yupidu präsentierte “Ja! Natürlich” heute, Freitag, mit der höchsten “Mega Flying Fox” Europas ein weiteres Outdoor-Angebot ihres Action-Urlaubsprogramms – nicht für Schweinchen, sondern für Menschen.
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