Wie ausführlich berichtet, soll vor allem der Forderung nach einer deutlichen Entlastung der Jungmediziner von administrativen Aufgaben durch die Anstellung von zusätzlichem Assistenzpersonal schnellstmöglich Rechnung getragen werden. Die Umsetzung dieses Vorhabens würde für uns natürlich eine große Erleichterung bedeuten. Und es wäre damit schon einiges erreicht, sagt Bernhard Schlosser.
Wirksamkeit prüfen
Überhaupt: Dass die Ausbildungsmisere im Turnusärztebereich offenbar nun wirklich zu einem Anliegen aller damit betrauten Personen geworden ist, kann laut Schlosser nur gutgeheißen werden. Denn besonders die Chefärzte hätten es in der Hand, die Situation zu verbessern. Als wichtig bezeichnet er auch den Plan, die Aufgaben der Turnusärzte in einem Tätigkeitsprofil endlich klar zu definieren. Gleichzeitig warnt Bernhard Schlosser jedoch vor einem zu viel auf einmal. Die Änderungen sollten Schritt für Schritt erfolgen. Man muss Maßnahmen setzen, sie aber auch auf ihre Wirksamkeit prüfen, so der angehende Allgemeinmediziner. Sonst funktioniere wieder nichts.
Ebenfalls positiv beurteilt SPÖ-Landesparteivorsitzende Dr. Elke Sader das Pilotprojekt mit Turnusärzte-Assistenten, das an zwei Internen Abteilungen im Land gestartet wird. Insgesamt könne die kleine Lösung jedoch nur der Anfang sein. In den nächsten drei Jahren sollte Sekretariatspersonal zur Entlastung der Ärzte die Regel an Vorarlbergs Spitälern sein, meint Sader. Die Spitalsärzte sollen wieder mehr Zeit für die Patienten haben. Die bürokratische Belastung der Mediziner habe die zumutbaren Grenzen schon lange überschritten. Bei durchschnittlichen Arbeitszeiten von über 60 Stunden pro Woche gehen laut einer SPÖ-Umfrage fast 40 Prozent für Schreibarbeiten drauf. Auch ein klareres Ausbildungsprofil für Turnusärzte stößt bei Sader auf Zustimmung.
Geld für Lehrpraxen
Die freiheitliche Gesundheitssprecherin Hildtraud Wieser will neben der Turnus-Assistenz und der Erstellung eines Tätigkeitsprofils auch die Finanzierbarkeit von Lehrpraxen geprüft wissen: Die Forderung der Ärztekammer nach einer mehrmonatigen Praxisausbildung im niedergelassenen Bereich ist mehr als berechtigt. Die wichtige Arbeit und der Kontakt mit den Patienten sollten sich nicht nur auf den Spitalsbereich beschränken, meint Hildtraud Wieser.
MARLIES MOHR KOMMENTAR: Schnell zufrieden
Schön, wenn man Menschen so schnell zufriedenstellen kann. Ein Chefärztegipfel und die Ankündigung, zusätzliches Sekretariatspersonal für die Schreibarbeiten einzustellen, haben offenbar genügt, um Frieden und Freude zu stiften.
Alle Probleme beseitigt. Alles eitel Wonne, wo vorher noch harsche Kritik regierte. Kein Aufschrei mehr, nicht einmal von der Opposition. Kuschelkurs in Reinkultur. Da kanns doch vorher auch nicht gar so schlecht gewesen sein. Ein Schelm, der so was denkt? Mitnichten. Denn irgendwie mutet es schon seltsam an, dass mit einer so einfachen Maßnahme plötzlich alles im Lot sein soll.
Vielleicht verstehe ich da etwas falsch und es braucht den großen Auftritt, um überzeugend zu wirken. Aber das, was nach der von der Fachhochschule durchgeführten und mit Getöse präsentierten Umfrage herausgekommen ist, hätte man auch billiger haben können.
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