Nachdem das 2,6 Kilometer lange Bauwerk fertig gegraben ist, wurde jetzt der 136 Meter lange und 1.090 Tonnen schwere “Bohrwurm”, eine Erddruckschildmaschine, Stück für Stück aus dem Zielschacht gehoben.
Seit September 2004 bohrte die Maschine in rund 30 Metern Tiefe einen Tunnel mit 8,6 Metern Durchmesser Richtung Margareten. In dieser Zeit wurden 150.000 Kubikmeter Erdreich ausgehoben und abtransportiert.
36 Meter pro Tag
Der Wiener “Bohrwurm” arbeitete im Turbobetrieb, hieß es dazu am Mittwoch in einer Rathaus-Aussendung. Bis zu 36 Meter pro Tag seien eine weltweite Rekordgeschwindigkeit. Mit dem Wiental-Kanal wird erstmals ein Entlastungskanal unter einem Flussbett errichtet. Nach der endgültigen Fertigstellung dieses Abschnitts im Jahr 2006 kann er bis zu 110.000 Kubikmeter Abwasser speichern.
Hintergründe
Die Wienfluss-Sammelkanäle waren bei starkem Regen an die Grenzen ihrer Belastbarkeit gestoßen. Durch den Regen verdünntes Kanalwasser, so genanntes Mischwasser, gelangte in den Wienfluss.
Mit dem neuen Wiental-Kanal gehört das der Vergangenheit an. Er dient als Stauraum, und nach Abklingen der Regenfälle kann das Wasser durch die elektronische “Wiener Kanalnetzsteuerung” kontrolliert zur Hauptkläranlage Simmering abgeleitet werden.
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