Mit den kleinen bunten Steinchen können sich die Kinder oft stundenlang beschäftigen. Sie bauen massive Gerüste, Festungen, Häuser oder Raumschiffe; als Dauerrenner entpuppt sich hier die Lego-Star-Wars-Reihe. Egal ob Todessterne oder Klonkrieger-Stationen – viele Kinder erfreuen sich an den Plastik-Klötzchen mit der genoppten Oberfläche.
Doch nicht immer erfüllt Lego alle Erwartungen: Der Sohn eines Österreichers hatte von seiner Tante den Lego-Bausatz „Jabbas Palace“ geschenkt bekommen. Der Vater des Kindes nahm dies zum Anlass, um sich bei der Türkischen Kulturgemeinde in Österreich zu beschweren. Jene teilte seine Auffassung und bezeichnete den Lego-Artikel gar als „pädagogischen Sprengstoff“.
Lego-Bausatz gleiche einer Moschee
Die Kulturgemeinde erhebt auf ihrer Website schwere Vorwürfe gegenüber dem dänischen Spielehersteller. „Jabbas Palace“ gleiche einer Moschee, der Wachturm einer Minarett. Neben dem Gebäude sehen auch die Figuren orientalisch aus, dies wäre vielleicht nicht weiter schlimm, wären sie nicht mit Gewehren, Schwertern und Kanonen bewaffnet.
Betrachtet man das Gebäude genauer, sei das „LEGO-Haus und der dazugehörige Turm tatsächlich aber ein 1:1-Abklatsch der Hagia Sophia in Istanbul oder der Moschee Jami al-Kabir in Beirut und eines Minaretts.“, heißt es auf der Website der Türkischen Gemeinde in Österreich. Generell ähnelt der Palast Sakralbauten, „egal ob Kirche, Moschee, Synagoge oder Tempel“.
Nicht förderlich für ein friedliches Miteinander in Europa
Weiter schreibt die Kulturgemeinde, dass es offensichtlich sei, dass sich der Spielehersteller bei dem „hässlichen Bösewicht“ Jabba rassistischer Vorurteile bedient habe und dass Orientale sowie Asiaten als kriminelle Persönlichkeiten dargestellt wurden.
Für ein friedliches Miteinander der verschiedenen Kulturen in Europa sei es nicht förderlich, dass Kinder zwischen neun und 14 Jahren Zugang zu solchen Spielen haben, fuhr die Kulturgemeinde fort.
Türkische Gemeinde in Österreich fordert öffentliche Entschuldigung
Deshalb fordert sie Lego dazu auf, „pädagogisch und therapeutisch wertvolles Spielzeug nach neurowissenschaftlichen Erkenntnissen für Kinder“ zu erzeugen, und „nicht weiter auf Kriegsspielzeug zu setzen. Zudem erwartet die Kulturgemeinde eine öffentliche Entschuldigung des Spieleherstellers, aufgrund der Verletzung religiöser und kultureller Gefühle.
Wie aus dem Text zu entnehmen ist, behält sich die Türkische Kulturgemeinde juristische Schritte vor; sie überlegen wegen Volksverhetzung in Deutschland, Österreich und der Türkei Klage einzureichen.
(VOL.AT)
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